Bild nicht mehr verfügbar.

Tuareg-Kämpfer bei Kidal (Archivbild)

Foto: EPA
Foto:

Bamako - In Mali haben die Tuareg-Rebellen der Nationalen Befreiungsbewegung von Azawad (MNLA) ihre Kampfeinsätze für beendet erklärt. Die MNLA habe beschlossen, ein ab Donnerstagmitternacht geltendes Ende ihrer militärischen Einsätze auszurufen, hieß es in einer am Mittwochabend auf der Website der Bewegung verbreiteten Erklärung.

Diese Entscheidung sei nach der "vollständigen Befreiung" der Region Azawad und angesichts der Bitten der internatonalen Gemeinschaft getroffen worden, hieß es dort. Das Schreiben war unterzeichnet von MNLA-Generalsekretär Bilal Ag Acherif.

Azawad nennen die Tuareg-Rebellen ihre Heimatregion, die sich in Mali vom Westen bis in den Norden erstreckt und auch Teile Nordnigers und Südalgeriens umfasst. Die Tuareg kämpfen für die Unabhängigkeit dieser Region. Das über mehrere Staaten verteilte Nomadenvolk hatte in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder gewaltsam aufbegehrt. In Mali gelang es der MNLA nach dem Militärputsch am 22. März gemeinsam mit der islamistischen Gruppe Ansar Dine innerhalb weniger Tage, weite Teile des Nordens unter ihre Kontrolle zu bringen.

Frankreich plant keine Militärintervention

Der französische Außenminister Alian Juppé hat einen Militäreinsatz gegen den Aufstand der Tuareg in der ehemaligen französischen Kolonie Mali ausgeschlossen. Es müsse eine politische Lösung mit den für einen eigenen Staat in Westafrika kämpfenden Rebellen geben, sagte Juppé am Donnerstag in Paris. Die Länder der Region müssten zusammenarbeiten, um das Vordringen der Al-Kaida in der Region zu bekämpfen.

USA setzen Teil ihrer Hilfen aus

Nach dem Staatsstreich haben die USA ihre Direkthilfen für Mali bis auf weiteres ausgesetzt. Vorerst würden mindestens 13 Millionen Dollar nicht gezahlt, kündigte das US-Außenministerium am Mittwoch an. Betroffen sei vor allem die Unterstützung für die Bereiche Gesundheit, Schulen und Bau. Regierungen von Ländern, die ihr rechtmäßig gewähltes Staatsoberhaupt durch einen Militärputsch oder per Anordnung absetzen, dürfen nach US-Gesetz keine Direkthilfe erhalten. Alle Hilfen, die nicht direkt in Regierungsprogramme flössen, würden vorerst weitergezahlt, hieß es.

Mali ist ein wichtiger regionaler Partner der USA im Kampf gegen den Islamismus. Das Land galt als eine der stabilsten Demokratien Westafrikas, bis rebellierende Soldaten sich am 22. März an die Macht putschten und den bisherigen Präsidenten Amadou Toumani Toure absetzten. (APA/Reuters, 5.4.2012)