Das eindeutig negativ konnotierte Image "Frauenauto", das Kritiker der kleineren Version i20 verpassten, hat der Hyundai ix20 definitiv abgehängt.
Den sperrigen Namen, der mehr an eine Softwareversion erinnert (und daher nie in die Herzen vordringen wird), haben die sonst findigen Koreaner ja noch ausgebaut.
Leider, ist anzufügen. Denn der ix20, der nun um die Dieselversion erweitert wurde, ist eine Limousine, die sich eindeutig mehr Kreativität verdient hätte, ist er doch weder putzig noch herzig und mit 116 PS schon gar nicht schwachbrüstig, wie Damenfahrräder von bösartigen Mitmenschen auch gern abqualifiziert werden.
Frauenautos, das sei auch einmal mitgeteilt, nennt unsere Chefin die fetten Kisten, die eineinhalb Parkplätze brauchen. Letzteres übrigens nicht, weil es den Fahrerinnen an Einfühlungsvermögen mangelte (das soll auch vorkommen), sondern weil sie sich im SUV des Besitzers gegen die böse Außenwelt (mit ihren Ecken und Kanten) rundum geschützt fühlen. Leitpflock gerammt? Macht nichts, man spürt es nicht im Geländegängigen.
Zurück zum Zungenbrecher ix20, dessen Qualitäten eindeutig im Inneren liegen. Den Microvan zeichnet ein kluges Raumkonzept aus, das von Praktikern konzipiert und konstruiert wurde.
Zwei Kinder, Kisten und Krimskrams schluckt das 4,10 Meter lange Hochfahrzeug locker und unauffällig, ohne dabei unaufgeräumt oder gar vollgestopft zu wirken. Ein weiterer Trumpf ist die variable Rückbank, das Grundvolumen von 440 Litern ist sehr ordentlich.
Ganz so sparsam wie im Prospekt haben wir den 1,6-Liter-Common-Rail-Diesel übrigens nicht erlebt, das Kraftpaket bleibt aber in der Range seiner Preisklasse. Laut wird er nur bei kräftigem Wind auf der Autobahn.
Apropos: Die Skala an Sonderausstattungen ist quasi nach oben offen bis hin zum Luxus wie bei den Großen. (Luise Ungerboeck/DER STANDARD/Automobil/30.3.2012)
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