Herbert Klemke, Taxiunternehmer und Vermieter von zwei Zinshäusern in Berlin, wird erschlagen in seinem Büro aufgefunden. Streit hatte er mit vielen. Da wäre einmal sein ehemaliger Mitarbeiter Bülent Delikara. Der Taxifahrer hat sich vor kurzem selbständig gemacht, sein Ex-Chef schuldet ihm angeblich noch Geld.

Dann sind da noch die Mieter eines Feinkostgeschäfts, Ziska Zuckowski (Alwara Höfels) und ihr Bruder Pit (Christian Blümel), die wegen der Nebenkosten mit Klemke im Clinch lagen. Auch Klemkes Tochter Dagmar (Nicolette Krebitz), die versucht, in Australien eine Tauchschule auf die Beine zu stellen, scheint verdächtig.

Ebenso wie die "gute" Bankerin Christa Meinicke (Tatjana Blacher), die in Robin-Hood-Manier Kredite vergibt. Kommissarre Ritter (Dominic Raacke) und Stark (Boris Aljinovic) vernehmen einen Tatverdächtigen nach dem anderen, ohne eine heiße Spur zu haben.

"Eine Milieustudio will diese Episode vom RBB sein, allerdings eine mit Anspruch: das merkt man ihr gleich schmerzhaft an", urteilt die "Süddeutsche Zeitung", "dieser 'Tatort' hier entwickelt sich nicht. Ständig schwingt ein naiver Blick auf die gute alte Zeit mit, wenn die Not der allenfalls mittelgroßen Leute besungen wird, deren tolle Pläne nicht aufgehen, weil dauernd irgendein Krawattenfatzke dazwischengrätscht."

Nach "großen" Themen vergangener "Tatorte"- Chinesische Mafia, Kindesschmuggel, Balkankrieg – ist "Alles hat seinen Preis" wieder ein Beziehungskrimi rund um unerfüllte Sehnsüchte und enttäuschte Erwartungen.

"Der Berlin-'Tatort' hat viel: ein interessantes Robin-Hood-Motiv, wenigstens eine tolle Schauspielerin und Unmengen an Verdächtigen. Leider fehlt jedoch ein gewichtiger Faktor: Spannung.", meint focus.de-Kritiker zu "Alles hat seinen Preis".

Wie hat Ihnen dieser Berliner "Tatort" gefallen? Top oder Flop? (red, derStandard.at, 1.4.2012)