Belgrad - Der umstrittene Leiter des Pressedienstes der serbischen Regierung, Vladimir "Beba" Popovic, hat den ehemaligen jugoslawischen Präsidenten Vojislav Kostunica verklagt. Die Klage bezieht sich auf Äußerungen von Kostunica während des Ausnahmezustandes in Serbien nach der Ermordung von Regierungschef Zoran Djindjic (12.März- 21 April). Der Ex-Präsident hatte damals die Arbeit von Popovic kritisch bewertet. Laut Angaben von Kostunica von heute, Montag, will Popovic nun eine Entschädigung für die "erlittenen seelische Schmerzen" erhalten.

Der streitsüchtige Popovic hatte vergangene Woche auch den Belgrader Sender B-92 sowie den Belgrader Menschenrechtsfonds verklagt und ebenfalls Entschädigung gefordert. B-92 hatte eine kritische Analyse der Vorgangsweise von Popovic veröffentlicht, die die Menschenrechtsorganisation verfasste.

Popovic war im Frühjahr 2001 als einer der engsten Freunde von Djindjic zum Chef des Pressedienstes der serbischen Regierung bestellt worden. Doch schon bald hatte er bei den serbischen Journalisten einen sehr schlechten Ruf. Popovic soll hinsichtlich der Veröffentlichung bzw. Nichtveröffentlichung bestimmter Informationen ständigen Druck auf Chefredakteure ausgeübt haben.(APA)