Wien - Der börsenotierte Stahlhersteller voestalpine hat heute, Dienstag, seine neue Konzernstruktur abgesegnet, gab das Unternehmen im Anschluss an die jüngste Aufsichtsratssitzung bekannt. Zwei Divisionen werden zusammengelegt: Aus den beiden Bereichen Automotive und Profilform wurde mit Beginn des neuen Geschäftsjahres 2011/12 (1. April) eine neue Division namens "Metal Forming" mit Sitz in Krems geschmiedet. Folglich gibt es nur noch "vier annähernd gleich große Divisionen" statt wie bisher fünf. Neben der Division Stahl gliedert sich die voestalpine künftig in die Bereiche Edelstahl, Bahnsysteme und Metal Forming.

Die Leitung der neuen Division mit weltweit rund 10.000 Mitarbeitern übernehme Herbert Eibensteiner, der bereits in der letzten Aufsichtsratssitzung zum Vorstandsmitglied bestellt worden sei, teilte die voestalpine mit. Im Zuge der Zusammenlegung werden keine Arbeitsplätze gestrichen: Alle bisherigen Mitarbeiter der beiden Unternehmensbereiche bleiben den Angaben zufolge im Konzern beschäftigt.

Impulse erwartet

Die Vorteile in der Neuorganisation sieht die voestalpine in der noch engeren Zusammenarbeit in Forschung und Entwicklung (F&E). Außerdem habe es auf der Kundenseite - vor allem in der Automobilindustrie und am Energiesektor - in den vergangenen Jahren bereits "starke Überschneidungen und damit sich hervorragend ergänzende Kompetenzen" gegeben. voestalpine-Chef Wolfgang Eder erwartet sich "deutliche Impulse für das weitere Wachstum, neue Geschäftschancen und Märkte".

Der Stahlkonzern werde den Ausbau der Kapazitäten in F&E "mehr denn je vorantreiben", so Eder. Die strategische Ausrichtung auf modernste Technologie, hochqualitative Produkte und möglichst lange Wertschöpfungsketten sei "die langfristige Erfolgs- und Überlebensgarantie" im Hochkosten-Wirtschaftsraum EU. Mit Massenprodukten und Commodities sei man hier im globalen Wettbewerb nicht dauerhaft konkurrenzfähig.

"In China, den USA und Südafrika ziehen wir in den nächsten zwei Jahren neue Automotive-Aktivitäten hoch, getragen von Aufträgen renommierter Automobilhersteller", kündigte der neue Leiter der Division Metal Forming an. "Wir führen aktuell Gespräche auf breiter Basis und haben bereits im Jänner einen langfristigen Großauftrag an Land gezogen", so Eibensteiner weiter.

Im Geschäftsjahr 2010/11 erwirtschafteten die beiden nunmehr zur Metal Forming verschmolzenen Divisionen zusammengerechnet einen Umsatz von rund 2,2 Mrd. Euro - bei einer EBIT-Marge von 8,4 Prozent. Die neue Metal Forming unterteilt sich wiederum in fünf Teilbereiche - "Tubes & Sections" (Rohre, Profile, Präzisionsstahlrohrprodukte), "Automotive Body Parts" (Karosserieteile), "Precision Strip" (Kaltgewalzte Edelbandstähle), "Material Handling" (Produktlösungen für Hochregallager und Systemregale) sowie "Flamco" (Komponenten für die Heizungs- und Wasserinstallation). (APA,27.3.2012)