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Der einzige derzeit laufende Reaktor befindet sich auf der Insel Hokkaido.

Foto: Reuters/Kyodo

Tokio - Gut ein Jahr nach dem Atomunglück von Fukushima ist nun nur noch einer von 54 AKW-Reaktoren in Japan in Betrieb. Die Betreibergesellschaft Tepco nahm in der Nacht auf Montag den Reaktor 6 des Kraftwerks Kashiwazaki-Kariwa vom Netz. Dort sollen Wartungsarbeiten ausgeführt werden, die mehrere Monate lang dauern dürften. Das Unternehmen Tepco, das auch das Atomkraftwerk in Fukushima betrieb, hat damit keinen Atommeiler mehr am Netz.

Der einzige derzeit laufende Reaktor auf der Insel Hokkaido wird von der dortigen Regionalgesellschaft Hokkaido Electric Power betrieben. Am 5. Mai soll auch dieser im Kraftwerk Tomari heruntergefahren werden. Dann ist die fernöstliche Wirtschaftsmacht bis auf weiteres atomstromfrei.

Stresstests

Nach dem Unglück von Fukushima, das sich am 11. März 2011 nach einem Erdbeben und einem Tsunami ereignete, wurden 17 Reaktoren sofort abgeschaltet. Bevor sie wieder hochgefahren werden dürfen, müssen sie neue Stresstests bestehen. Zudem ist eine Genehmigung der örtlichen Behörden erforderlich. Angesichts der weit verbreiteten Sorgen in der Bevölkerung lassen sich die Behörden mit Genehmigungen Zeit.

Die Japaner werden seit dem Unglück von Fukushima regelmäßig aufgefordert, den Stromverbrauch zu senken. Der Verbrauch liegt im Sommer besonders hoch, weil dann gewohnheitsmäßig landesweit viele Klimaanlagen in Betrieb sind. Vor dem Unglück von Fukushima lag der japanische Atomstromanteil bei rund 30 Prozent. (APA, 26.3.2012)