Netzpolitik
Milde Strafe für Netscape nach UserInnen-Bespitzelung
Außergerichtliche Einigung mit New Yorker Staatsanwalt
Wegen illegaler Bespitzelung von UserInnen muss Netscape
100.000 Dollar bezahlen. Der Browser-Hersteller hat sich darauf außergerichtlich mit dem Staatsanwalt des US-Bundesstaates New York, Eliot Spitzer, geeinigt. Ein Feature des Browsers namens SmartDownload hatte Informationen über jeden Downloads der UserInnen an Netscape übermittelt, wo diese Daten illegaler Weise gespeichert wurden.
Falschaussage
Obwohl Netscape behauptet hatte, keine der übermittelten Informationen aufzubewahren, wurden tatsächlich unter anderem die Adressen aller bezogenen Dateien gespeichert. Dies ist das Ergebnis einer von 2000 bis 2002 durchgeführten Untersuchung des Staatsanwaltes. Er hat aber auch herausgefunden, dass weder Netscape noch deren Eigentümer
AOL TimeWarner
die gesammelten Informationen mit UserInnendaten wie etwa Namen und Adresse verknüpft haben.
Bereinigung
Während der Untersuchung hatte Netscape Updates für SmartDownload herausgebracht, nach deren Installation keine Daten mehr an Netscape übermittelt werden. In dem Vergleich hat sich das beim Gesetzesbruch erwischte Unternehmen nun dazu verpflichtet, alle gespeicherten URLs zu löschen, eine eher symbolische Strafe von 100.000 Dollar an den Staat New York zu bezahlen sowie bestimmte Datenschutz-Audits durchzuführen. (pte)