Bei Alfa gibt's jetzt auch ein Doppelkuppplungsgetriebe, das TCT. Endlich. Das ist die gute Nachricht. Die weniger gute: Da ist aber noch nachzujustieren, denn die Feinabstimmung lässt etwas zu wünschen übrig. Insbesondere bei (leichten) Steigungen, aus der Garage raus etwa, da sackt schon mal, bei unveränderter Gaspedalstellung, das Antriebsmoment in den Keller, nur hurtig forsch aufs Gas, damit wieder Vortrieb kommt. Da heißt es dann also gut und vor allem antizipierend dosieren.

Foto: Stockinger

Ein zickiges Verhalten, das wir zunächst gar nicht glauben wollten (vermutlich hatten wir ja noch ein Vorseriengetriebe ausgefasst). Also haben wir das extra nochmal auf dem Teststreckenklassiker Königstetten rauf zur Dopplerhütte gegengecheckt: Weder im d- noch im n-Modus (der dna-Schalter bietet die Wahl: dynamisch, normal oder alle Wetter) weiß das TCT, wo es grad wirklich zu Hause ist, ständig dieses Nachdenken über den rechten Gang.

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Da greift man dann gern per Schaltwippen am Lenkrad ein und sortiert von Hand - was dann auch richtig Spaß macht, fährt man das doppelte Julchen als doppeltes Flottchen.Doppelt ärgerlich waren diese verbesserungswürdigen Manieren übrigens, weil die Giulietta insgesamt ein feines Auto ist.

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Fesch, wie die Italiener das nun mal können, adrettes Interieur, gut konturierte Sitze. Hübsche Instrumentierung auch, allerdings ist der Alfa knapp geschnitten bei Fächern und Ablagen, im Türseitenfach etwa kriegt man gerade mal drei CD-Hüllen unter.

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Das Fahrwerk wirkt angenehm straff, der Motor passt ebenfalls gut, ein hochmodernes Downsizing-Aggregat mit 1,4 Liter Hubraum und dennoch 170 Turbo-PS, ein recht drehfreudiges Aggregat mit dem Nachteil all dieser hochaufgeladenen Hubraumzwerge, dass sie nämlich bei ambitioniertem Fahrstil nicht wirklich sparsam sind, in unserem Fall kamen Werte deutlich über acht Liter raus, selber schuld, eh klar.

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Alfa hat übrigens Stilelemente der Bellissima Macchina 8C auch an den Mito und die Giulietta weitergereicht, das Erscheinungsbild der Frontscheinwerfer etwa. Und auch, wenn demnächst der Audi A3 ganz neu anmarschiert: Der Extravagante in der Klasse bleibt die Giulietta (so wie BMWs 1er der Chefdynamiker bleibt). Jedenfalls bis September, denn dann buhlt Mercedes mit der neuen A-Klasse um diesen Titel. (Andreas Stockinger/DER STANDARD/Automobil/16.3.2012)

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