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Die Wiederbelebungsversuche am Feld blieben erfolglos und mussten am Weg ins Krankenhaus fortgesetzt werden

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Am Tag nach dem erschütternden Zwischenfall an der White Hart Lane bestätigen die Ärzte des London Chest Hospital in einem gemeinsamen Statement mit den Verantwortlichen der Bolton Wanderers, dass der Mittelfeldspieler einen Herzstillstand erlitten hatte. Der Zustand von Muamba ist nachwievor kritisch. Bolton-Manager Owen Coyle äußerte sich gegenüber der BBC, dass "die nächsten 24 Stunden entscheidend sind".

Das FA Cup-Spiel zwischen Tottenham Hotspur und den Bolton Wanderers wurde am Samstag beim Spielstand von 1:1 nach 41 Minuten von Schiedsrichter Howard Webb abgebrochen. Boltons Mittelfeldspieler Fabrice Muamba kollabierte abseits des Spieleschehens ohne erkennbare Fremdeinwirkung plötzlich.

Nach minutenlanger Behandlung und Wiederbelebungsversuchen in der zeitweise vollkommen stillen White Hart Lane durch insgesamt sechs Sanitäter wurde der 23-jährige immer noch regungslos und ohne Atmung vom Feld getragen. Mehrere Spieler hatten Tränen in den Augen, während Fans beider Teams immer wieder Muambas Namen skandierten. Laut Medienberichten kämpften die Ärzte unter Zuhilfenahme eines Defibrillators immer noch um das Leben des Engländers, während er ins Krankenhaus gebracht wurde. Boltons Manager Owen Coyle und Mannschaftskapitän Kevin Davies begleiteten ihn dorthin.

Nach fast zwei Stunden ohne weitere Informationen behauptete ein Tweet des englischen Sportsenders sky sports, dass Krankenhaus habe mitgeteilt, dass Muambas Zustand mittlerweile "stabil" sei. Ein gemeinsames Statement von Klub und Krankenhaus besagte später, dass er immer noch "kritisch" wäre. Muamba werde auf der Intensivstation in einem Herzinfarktzentrum behandelt. "Weitere Informationen wird es zu diesem Zeitpunkt nicht geben. Wir bitten, die Privatsphäre der Familie zu respektieren", teilten Verein und Klinik mit.

Fabrice Muamba wurde 1988 in Kinshasa in Zaire, der heutigen Demokratischen Republik Kongo, geboren. Nachdem sein Vater aus politischen Gründen nach Großbritannien flüchten musste, bekam 1999 auch der Sohn Asyl gewährt. Er startete seine Fußballkarriere in der Arsenal-Akademie, spielte 33 mal auch in der U21-Nationalmannschaft Englands und ist seit 2008 bei Bolton engagiert. (red, derStandard.at, 17.3.2012)