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Spanischer Ministerpräsident Jose Maria Aznar

Foto: reuters/SERGIO PEREZ
Jerusalem/Madrid - Der spanische Ministerpräsident Jose Maria Aznar hat sich gegen die von Israel und den USA verfolgte Politik der Isolierung von Palästinenserführer Jassir Arafat ausgesprochen. In einem am Sonntag veröffentlichten Interview der israelischen Tageszeitung "Haaretz" sagte der Regierungschef, "wer auch immer aus Arafat ein Problem machte, muss uns erklären, was die Lösung für dieses Problem ist. Die Isolierung Arafats jedenfalls ist es nicht."

Aznar stellte sich damit in klaren Gegensatz zu seinem italienischen Amtskollegen Silvio Berlusconi, der es in der vergangenen Woche während eines Besuchs in der Nahost-Region abgelehnt hatte, Arafat einen Höflichkeitsbesuch abzustatten. Daraufhin hatte der palästinensische Ministerpräsident Mahmud Abbas ein Treffen mit Berlusconi verweigert.

Azna: Abdel Aziz Rantisi nicht liquidieren

Die Haltung des italienischen Regierungschefs steht nach Meinung der Palästinenser in klarem Gegensatz zur offiziellen Haltung der EU, die ungeachtet der israelischen und amerikanischen Haltung Arafat nicht boykottiert. Italien übernimmt am 1. Juli turnusgemäß für sechs Monate die EU-Präsidentschaft.

Aznar kritisierte in dem "Haaretz"-Interview auch den israelischen Versuch, den Hamas-Führer Abdel Aziz Rantisi zu liquidieren. "Dies sind unangemessene Entscheidungen. Es ist wichtig, Abu Masen (dem palästinensischen Ministerpräsidenten Mahmud Abbas) dabei zu helfen, die Kontrolle über die Lage zu gewinnen", meinte der spanische Regierungschef. (APA/dpa)