Akosombo - Die Rebellen in Liberia sind nur zu einem
Waffenstillstand bereit, wenn Präsident Charles Taylor zurücktritt.
Taylor müsse seine Macht innerhalb von zehn Tagen nach Unterzeichnung
eines Waffenstillstandsabkommens abgeben, erklärte die Rebellengruppe
Vereinigte Liberianer für Versöhnung und Demokratie (LURD) am Samstag
bei Verhandlungen zwischen Regierung und Rebellen im ghanaischen
Akosombo. Gleichzeitig müsse eine Übergangsregierung gebildet werden.
Eine zweite Rebellengruppe, die Bewegung für die Demokratie in
Liberia (MODEL), will ein Abkommen sogar erst nach einem Rücktritt
Taylors unterzeichnen. Die USA und die westlichen Staaten sollten
zudem eine "Stabilisierungstruppe" für Liberia bilden, forderte
MODEL-Sprecher Eugene Wilson.
Die Kämpfe zwischen den LURD-Rebellen und Regierungstruppen hatten
am Donnerstag vergangener Woche begonnen, kurz nachdem das
UN-Kriegsverbrechertribunal in Sierra Leone gegen Taylor wegen dessen
Verwicklung in den elfjährigen Bürgerkrieg Anklage erhoben hatte. In
dem Konflikt, der im vergangenen Jahr offiziell für beendet erklärt
worden war, kamen mindestens 200.000 Menschen ums Leben.
Im März war in Liberia die Rebellengruppe MODEL aufgetaucht. Sie
verfügt über Stützpunkte im benachbarten Elfenbeinküste und
kontrolliert den Südosten Liberias, während die LURD den Norden und
den Westen des Landes hält. Nach Schätzungen von UN-Experten
kontrollieren die beiden Rebellengruppen insgesamt etwa 40 bis 60
Prozent des gesamten Landes.(APA/AP)