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Scheuch: "Ich wollte mit diesem Einwurf nur plakativ mitteilen, dass er eben eine Förderung für diese Institution für sehr vordringlich erachtet, und ich im Gegensatz dazu der Meinung bin, dass es eben andere Institutionen oder Berufsgruppen gibt, wo man das Geld einsetzen könnte."

foto: apa/eggenberger
Der Kärntner FPÖ-Abgeordnete Uwe Scheuch will lieber Bergbauern statt die jüdischen Gemeinde unterstützen. Michael Völker erklärt er, wieso. Und was die Kärntner Freunde damit zu tun haben.

STANDARD: Sind Sie Antisemit?

Scheuch: Nein. Ganz klar nein. Ich habe niemals eine antisemitische Äußerung gemacht und dies im Plenum auch eindeutig klargestellt.

STANDARD: Warum sind Sie dagegen, die jüdische Gemeinde zu unterstützen?

Scheuch: Ich habe nur eine gewisse Skepsis gegenüber den Fördermechanismen geäußert. Ich bin der Meinung, die Israelitische Kultusgemeinde wird bereits finanziell unterstützt, was ihr ja auch zusteht. Bei zusätzlichen Förderungen soll man aber genau anschauen, ob der Bedarf auch gerechtfertigt ist.

STANDARD: Sie haben die Bergbauern in die Debatte eingebracht. Warum sollten ausgerechnet die Bergbauern statt der jüdischen Gemeinde unterstützt werden?

Scheuch: Ich bin Agrarsprecher der freiheitlichen Partei und habe eben ein Gegenbeispiel angebracht. Auch die Bergbauern benötigen sicherlich zusätzliche Gelder. Ich wollte dem Ausdruck verleihen, dass man in einer Diskussion, in der es darum geht, öffentliche Gelder zu verteilen, sehr wohl auch über andere Möglichkeiten nachdenken darf. Es besteht auch ein anderer Bedarf.

STANDARD: In einem Zwischenruf haben Sie gemeint, Sie werden das ein paar Kärntner Freunden mitteilen. Was haben Sie damit gemeint?

Scheuch: Der Kollege Posch ist aus dem gleichen Wahlkreis wie ich. Wir sind beide aus dem Bezirk Spittal an der Drau. Ich wollte mit diesem Einwurf nur plakativ mitteilen, dass er eben eine Förderung für diese Institution für sehr vordringlich erachtet, und ich im Gegensatz dazu der Meinung bin, dass es eben andere Institutionen oder Berufsgruppen gibt, wo man das Geld einsetzen könnte. (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 14./15.6.2003)