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Das Archivbild vom März 2009 zeigt den Indus nahe der Stadt Hyderabad in Pakistan mit sehr niedrigem Wasserstand.

Foto: AP/Pervez Masih

London - Die weltweite Wasserknappheit ist einer Studie der Umweltorganisation WWF zufolge dramatischer als bisher gedacht. Das ergebe sich aus einer neuen Methode, mit deren Hilfe man Wasservorkommen und -verbrauch in einer Region nun per Monat und nicht wie bisher per Jahr verglichen habe, teilte der WWF am Donnerstag in London mit. Den Berechnungen zufolge haben rund 2,7 Milliarden Menschen entlang von 201 Flussbetten mindestens einen Monat pro Jahr nicht genug Wasser.

"Jahresvergleiche können verdecken, was tatsächlich in einem Flussbett passiert", sagte Ashok Chapagain, einer der Studienautoren. Für die Untersuchung wurden Daten von 405 Flüssen aus den Jahren 1996 bis 2005 analysiert. Auch bei der Bemessung des Verbrauchs gab es Änderungen: Statt den reinen Wasserentzug zugrunde zu legen, wurde eine detaillierte Analyse des Verbrauchs und der Übernutzung vorgenommen. Die Studie, an der neben dem WWF auch die Universität im niederländischen Twente und andere Organisationen beteiligt sind, ist im Fachjournal "PLoS ONE" erschienen.

Zuviel Wasser entnommen ...

In zahlreichen Regionen werde so viel Wasser für die Landwirtschaft, die Industrie und die Trinkwasserversorgung konsumiert, dass nicht mehr genug nachfließen könne. Ausgetrocknete Flussbetten fänden sich auch bei großen Strömen wie dem Rio Grande in Südamerika, dem Indus in Südasien und dem riesigen Murray Darling in Australien. Dadurch seien auch Süßwasserfische, Delphine und andere Arten gefährdet. Zwölf der untersuchten Flussbecken hatten überhaupt das ganze Jahr über mit ernstem Wassermangel zu kämpfen; zwei der Flüsse über elf Monate hinweg.

"Diese Untersuchung gibt einen detaillierteren und vollständigeren Überblick über die Beziehung zwischen der Wassermenge, die bei der Produktion von Waren und Dienstleistungen konsumiert wird, und den wachsenden Problemen von Wasserknappheit sowie deren umwelttechnischen, sozialen und wirtschaftlichen Folgen", sagte Ruth Mathews von der Organisation Water Footprint Network. (APA/red)