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Nokia-Chef Stephen Elop, hier bei der Vorstellung des Lumia 900 auf der CES in Las Vegas im Jänner 2012.

Foto: dapd, Julie Jacobson

"Für jedes der sechs neuen Smartphones, die Nokia-Chef Stephen Elop beim MWC in Barcelona vorstellte, fiel Nokias Marktanteil jeweils um ein Prozent." So die düstere Prognose des Wall Street Journal. Dabei will der Konzern mit dem Smartphone-Wurf wieder die Kurve kriegen, mit an Bord ein Handy mit 41-Megapixel-Kamera. Vor allem aber mit dem Lumia 610 hat Nokia ein preisliches Windows-Phone-Gerät auf den Markt gebracht, erhältlich für 189 Euro.

Situation Nokias "hundert Mal besser" als im Vorjahr

Im Vergleich zum Vorjahr sei die Situation für das finnische Unternehmen im Jahr 2012 "hundert Mal besser", so die Einschätzung des Analysten Tim Shepherd.
Andy Castonguay, Analyst bei Informa Telecoms & Media, ist der Meinung, dass die Finanzanalysten hier nicht realistisch sind. Ein Teil des Problems mit der New Yorker Börse sei ihm zufolge, dass alles und jeder den Vergleich mit Apple standhalten muss. Apple sei aber eine Anomalie.

Schub mit Lumia 610

Das Lumia 610 könnte Nokia einen ordentlichen Schub geben. Stephen Elop zufolge sei noch viel Raum für noch günstigere und consumerfreundlichere Windows Phones. Dies sei auf beiden Seiten des Atlantik wichtig, "es sei denn man ist Apple", so Andy Castonguay, Analyst bei Informa Telecoms & Media.

Hersteller setzen auf Android

Während Microsoft zufolge acht Hersteller auf die Plattform setzen, ist Noka der einzige, der Windows Phone als seine Haupt-Plattform auserkoren hat. ZTE hat im Vergleich zu 20 Android-Geräten nur fünf Windows Mobile Phones im Sortiment. HTC kam als einer der ersten Hersteller mit einem Windows Phone auf den Markt. Im Gespräch mit dem WSJ zeigte sich HTC-CEO Peter Chou aber enttäuscht über die Verkaufszahlen. Er wollte lieber über das neue Android-Smartphone sprechen.

Windows 8 könnte das Spiel umdrehen

Nun taucht Microsofts aktuellste Betriebssystem-Version Windows 8 auf dem Horizont auf - entwickelt, um eine Brücke zwischen Desktop, Tablet und Mobiltelefon zu spannen. "Falls Microsoft umsetzt, was sie uns versprechen und bereits gezeigt haben, und es bei der Performance überzeugt, könnte es einiges im Spiel verändern", so Fernando Alvarez von Capgemini.

Falls Microsoft theoretisch, und ohne zu optimistisch werden zu wollen, Windows 8 für Tablets und PCs liefern kann, sei der Sprung zu Windows Phone für Endverbraucher und Unternehmen nicht mehr so groß. Aber am wichtigsten: Für die Entwicklerszene.

Bedrohung aus der Android-Ecke

Dass Nokia auf den Zug von Microsofts Windows aufspringt, kann sich demzufolge als positiv erweisen. Gefahr droht aber aus einer Ecke, die noch nicht besetzt ist. Obwohl noch kein Android-Smartphone für 100 US-Dollar in Sicht ist, schätzen die Analysten die Wartezeit darauf nicht mehr lange ein. (ez, derStandard.at, 1.03.2012)