Zürich - Der weltgrößte Personalvermittler Adecco bekommt die Wirtschaftsflaute zunehmend zu spüren. Der Umsatz wuchs im Schlussquartal 2011 nur noch um drei Prozent auf 5,194 Mrd. Euro, wie der Konzern am Donnerstag mitteilte. Im Vorquartal hatte Adecco noch eine Wachstumsrate von sieben Prozent erzielt, im Vorjahreszeitraum waren es sogar 17 Prozent gewesen. Insbesondere das lukrative Geschäft mit der Vermittlung von Fachkräften wie Buchhaltern, Juristen und IT-Spezialisten lahmt derzeit.

Infolgedessen sank der Reingewinn auf 133 Mio. Euro nach 141 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum. Damit verdiente Adecco etwas mehr als von Analysten erwartet, die im Schnitt mit einem Reingewinn von 123 Mio. Euro und einem Umsatz von 5,191 Mrd. Euro gerechnet hatten. Adecco will eine Dividende von 1,80 Franken (1,49 Euro) je Aktie ausschütten - 64 Prozent mehr als im Vorjahr.

Da viele Unternehmen im aktuellen Umfeld keine festen Arbeitsplätze schaffen, erfreute sich die Zeitarbeit zuletzt noch guter Nachfrage. Trotzdem ist die Branche nicht immun gegen den Abschwung. Sowohl Manpower als auch Randstad hatten zuletzt über eine nachlassende Umsatzdynamik geklagt. Adecco-Chef Patrick De Maeseneire gibt sich dennoch zuversichtlich für die mittelfristige Entwicklung des Unternehmens. "In diesen Zeiten brauchen unsere Kunden Flexibilität und wir haben das richtige Angebot für sie," sagte er. Adecco bestätigte zudem das mittelfristige Ziel, die Profitabilität steigern zu wollen und eine Ebita-Marge von über 5,5 Prozent zu erreichen. 2011 lag sie bei rund vier Prozent. (APA/Reuters)