Licht ist Jason Martins Verbündeter bei dessen monochromen Farbstrukturen.

Foto: Galerie Ropac/ Ulrich Ghezzi

Salzburg - Es sind monochrome Bilder auf Aluminium mit monumentalen Pinselstrichen, deren Struktur an menschliches Haar erinnert. Das Markenzeichen des 1970 geborenen britischen Künstlers Jason Martin ist der selbst zum Sujet werdende Pinselstrich.

Bereits zum dritten Mal zeigt Galerist Thaddaeus Ropac (Paris/ Salzburg) nun Arbeiten des in London ausgebildeten Künstlers. Elemental heißt die Schau, die Jason Martins neueste Bilder versammelt und zeigt: Er ist der gestischen, monochromen Malerei treu geblieben. Für jedes Werk schafft der 41-Jährige einen eigenen Kamm in den Dimensionen des Bildes und erzeugt damit Spuren in der frischen Farbe.

In diesen Strukturen zeigt sich etwa Jason Martins Interesse für Paul Cézanne, der immer wieder die strukturelle Beschaffenheit des Untergrunds zum Teil seiner Malerei werden ließ. Im Umgang mit seinem Malwerkzeug offenbart sich Martins Auseinandersetzung mit Jackson Pollock und dessen Vorliebe für Prozesshaftes und Gestisches.

Inzwischen hat Jason Martin bereits eine bemerkenswerte Karriere hinter sich. Der Durchbruch gelang ihm 1997. Damals nahm er an der mittlerweile legendären Gruppenausstellung Sensation mit Arbeiten aus der Saatchi-Sammlung teil, in deren Zusammenhang der Begriff der "Young British Artists" geprägt wurde. Diese Schau sollte ihn einer breiten internationalen Öffentlichkeit bekanntmachen. Große Aufmerksamkeit erregte er aber auch 2004 im Rahmen der Schau Monochrome in der Reina Sofía in Madrid.

Den dunklen Farben in seinen monochromen Arbeiten stellt Martin aber immer wieder expressive Farben gegenüber. So auch bei Ropac: Leuchtendes Magenta, Pink oder Yves-Klein-Blau reflektieren sinnliche Lebendigkeit.  (Christian Weingartner / DER STANDARD, Printausgabe, 1.3.2012)