Gegen einen Mitarbeiter der Telekom-Tochter T-Systems in Hamburg ist am Mittwoch Haftbefehl wegen des Verdachts der Bestechlichkeit erlassen worden. Zuvor hatten rund 100 Polizisten in Hamburg, Niedersachsen, Hessen und Sachsen Wohn- und Geschäftsräume durchsucht, teilte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Verden mit.

Die Ermittlungen wegen Bestechung und Bestechlichkeit richteten sich gegen zwei Geschäftsführer eines IT-Unternehmens im Landkreis Nienburg und zwei Mitarbeiter von T-Systems.

3,5 Mio. Euro an Firmen von Angehörigen

Das Nienburger Unternehmen soll Aufträge in Höhe von mehr als 9 Mio. Euro nur deshalb erhalten haben, weil im Gegenzug Aufträge von über 3,5 Mio. Euro an Firmen von Angehörigen der beiden T-Systems-Mitarbeiter gingen.

Das bei den Durchsuchungen sichergestellte Material habe den Anfangsverdacht gegen die Beschuldigten erhärtet, erklärte die Staatsanwaltschaft.

Die Telekom sei von Anfang an in die Ermittlungen eingebunden gewesen und habe die Aufklärung wesentlich unterstützt, betonte der Behördensprecher in Verden. Finanzämter hatten die Ermittler auf die Fährte gebracht. (APA)