Klagenfurt - Nach einer nicht kommunizierten Amoklaufübung am Dienstag am Bezirksgericht Klagenfurt sind Mitarbeiter auch am Mittwoch noch unter Schock gestanden. Bei der "realitätsnahen Übung" fielen Schüsse. Ein fiktives Amoklauf-Opfer - dargestellt von einem Exekutivbeamten - wurde gar per Kopfschuss niedergestreckt. "Einigen Mitarbeitern - 40 befanden sich bei der Übung zur Mittagszeit im Haus - war das zu realitätsnah, sie sind schockiert", sagte Bezirksgerichtssprecherin Martina Löbel Mittwochmittag.

Zur Aufarbeitung habe es am Dienstag umgehend nach der Übung eine Besprechung gegeben - "und heute noch eine - samt psychologisch geschulten Polizeibeamten", erklärte Löbel. Mitarbeiter würden auf Wunsch weiterhin psychologische Betreuung erhalten. Die Detailplanung der Übung hatte laut Löbel die Polizei vorgenommen - "etwa wie Opfer geschminkt wurden". Parteienverkehr oder Verhandlungen liefen zur Übungszeit nicht, nur Mitarbeiter hätten sich im Gebäude aufgehalten.

Die Übung sei ihnen nicht kommuniziert worden, "weil angekündigte Übungen selten ernst genommen werden", so Löbel. "Das weiß ich von meiner Arbeit als Wasserrettungsmitglied." Ziel war es, Sicherheitsmängel aufzudecken. "Einige Sicherheitslücken wurden auch ausgemacht, dazu kann ich aber nicht mehr sagen", erklärte die Gerichtssprecherin. (APA)