Wien - Bei den Würstelbuden habe sich seit 30 Jahren wenig geändert. Und andere Fastfood-Konzepte sehen so aus wie vor 20 Jahren, sagt Andreas Schwerla. McDonald's jedoch habe sich stets neu erfunden, und hohe Investitionen machten sich bezahlt. Schwerla gibt bei der Burgerkette in Österreich seit vier Jahren den Schritt vor und berichtet vom sechsten Rekordjahr in Folge. McDonald's habe den Umsatz im Vorjahr um sieben Prozent auf mehr als eine halbe Milliarde Euro erhöht. 85 Prozent der Österreicher gingen hin, und das durchschnittlich dreimal im Monat.

Mit 179 Restaurants hat der US-Konzern Österreich so gut wie zugepflastert. Acht bis zehn neue Filialen sollen heuer dazukommen. An Bahnhöfen, nahe Tankstellen und Autobahnen sieht Schwerla weiße Flecken. Auch in Wien gebe es da und dort noch Potenzial.

Von einem Zulieferservice, wie es die Kette etwa zum Teil in Asien anbietet, hält er hierzulande aber wenig. Niemand sei so weit, damit bei einer Zustellzeit von maximal 15 Minuten wirtschaftlich erfolgreich zu sein. Zumindest via Handy soll bald geordert werden können, die ersten Testläufe starten.

Keine Krise in Österreich

Die Wirtschaftskrise sei für Mc- Donald's in Ländern wie Portugal, Griechenland und Ungarn spürbar, sagt Schwerla. "Wir wachsen dort derzeit nicht stark, verlieren aber auch nicht." In Österreich sei von etwaigen Krisen nichts zu bemerken. "Die Wirtschaft wird hier schlechtergeredet, als sie ist."

McDonald's zählt in Österreich 8500 Mitarbeiter, um 500 mehr als vor einem Jahr. Nur zehn Prozent seien geringfügig beschäftigt, der Rest arbeite 20 bis 40 Stunden die Woche. Einen Betriebsrat gibt es nach wie vor nicht. "Weil es die Mitarbeiter nicht wünschen", gibt das Unternehmen zu Protokoll.

Das jährliche Einkaufsvolumen des Fastfood-Riesen beträgt rund 70 Millionen Euro. Für Bio sieht man keine Notwendigkeit. Während das Rindfleisch österreichisches ist, stammt der Großteil der Hühner aus dem Ausland. Es gebe davon nicht ausreichend in Österreich, man sei aber bereit, etwaige Ausbaubemühungen der Produktion zu unterstützen. Die vielfach kritisierte Plastikverpackung werde zu 95 Prozent recycelt. (vk, DER STANDARD, Printausgabe, 29.2.2012)