Eine Gruppe von Fachleuten und Offizieren der italienischen Kreuzfahrtgesellschaft Costa Crociere soll in den nächsten Stunden die Seychellen erreichen, um die Landung der Passagiere des vor den Seychellen havarierten Kreuzfahrtschiffes "Costa Allegra" zu koordinieren. Dabei handelt es sich um dieselbe Kriseneinheit, die beim Unglück des vor der toskanischen Insel Giglio verunglückten Kreuzfahrtschiffes "Costa Concordia" im Einsatz war. Zur Kriseneinheit gehört auch der aus Oberösterreich stammende Vize-Präsident der Kreuzfahrtgesellschaft, gegen den die italienischen Justizbehörden wegen des Verdachts der Beihilfe zur fahrlässigen Tötung ermitteln, berichtete die römische Tageszeitung "Il Messaggero" am Dienstag.

Nachdem die "Costa Allegra" vom ersten der zur Hilfe gerufenen Schiffe erreicht wurde, erhielt der Luxusliner am Dienstag zusätzliche Unterstützung. Ein aus der Stadt Mahe auf den Seychellen gestarteter Hubschrauber erreichte das Kreuzfahrtschiff mit Lebensmitteln und Kommunikationsgeräten, darunter Radios und Satellitentelefone, teilte der Kreuzfahrtanbieter Costa Crociere in Genua mit.

Die Wetterlage sei gut. "Die Gäste wurden aufgerufen, ihr Gepäck vorzubereiten, damit sie aussteigen können, sobald es Zeit ist", betonte ein Sprecher der Kreuzfahrtgesellschaft. Ein französischer Fischtrawler schleppt das nach einem Brand manövrier-unfähige italienische Schiff zur nahe gelegenen Desroches-Insel im Indischen Ozean. Die Insel liegt 230 Kilometer süd-westlich von Mahe. Hier sollen die mehr als 600 Passagiere - darunter 97 Österreicher - am Mittwoch von Bord gehen. Sie würden dann auf die Seychellen gebracht.

Der Brand an Bord der "Costa Allegra", Schwesterschiff der am 13. Jänner havarierten"Costa Concordia", löste Bestürzung auf der Insel Giglio aus. "Es handelt sich um zwei verschiedene Fälle, doch es ist als wäre die Zeit nicht vergangen. Wir haben alle an das Drama zurückgedacht, das sich hier vor sechs Wochen abgespielt hat", sagte der Sprecher der Polizei der Insel Giglio, Roberto Galli, der als erster den Überlebenden der "Costa Concordia" zur Hilfe geeilt war. (APA)