Hochbeinig,

schwarz, überraschend fragil steht sie vor dir. Ford T-Modell, Baujahr 1919, bereit zum Ausflug in die Vergangenheit.

foto: schloegl

Vier Räder, Lenkrad, Sitzbank

- so weit alles Auto. Doch Geschichte will erarbeitet werden.

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Vorzündung:

den dürren Hebel rechts vom Lenkrad ein paar Rasten nach oben, den linken fürs Handgas ein paar nach unten.

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Ran an die Kurbel:

innerer Monolog, Totpunkt finden, Muskel geben. Das Kreuz macht den Abgang, der Motor erwacht.

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Kurz die Pedalerie rekapituliert:

links Gangwechsel, rechts Bremse, dazwischen: Rückwärtsgang. Alles klar? Handbremse raus.

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Lizzy

rollt knatternd an, die Zeitmaschine läuft.

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Das Herz schlägt.

Seine Kenndaten: 24 PS, 2,4 Liter Hubraum. Das bringt die 840 Kilo schwere Liesl auf auf 45 km/h Top-Speed. Apropos Zahlen: Das Test-T-Modell hat einen Schätzwert zwischen 36000 und 44000 Euro - und ist fest in österreichischem Besitz.

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Weitere Spezifika:

95oktaniges Benzin mit Bleiersatz verschwinden im Tank unter dem Vordersitz (und kurz darauf in einer blauen Wolke), ...

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... barocke Opulenz.

So sieht in Blech gegossene Wirtschafts- und Kulturrevolution aus: Anfang der Zwanziger war jedes zweite weltweit produzierte Auto ein Modell T. Von der "Tin Lizzy", der "Blechliesl", liefen bis 1927 über 15 Millionen Stück vom Band. Der Wagen war robust, ausreichend motorisiert, wartungsfreundlich und mit 850 US-Dollar erschwinglich. Er mobilisierte die Massen.

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Zurück in die Gegenwart:

Tin Lizzy schnurrt wie an der Kette gezogen dahin. Bis, ja bis ...

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... ein geplatzter Kühler

der historischen Reminiszenz ein jähes Ende setzt. Willkommen zurück in der Realität.

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Selbst Legenden sind nicht für die Ewigkeit.

(bild + text: kommunikaze)

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Ford

Info
100 Euro zahlen und (bei fast allen Modellen) bis zu 1900 Euro sparen. Ford hat seine Jubiläumsaktion bis Ende August verlängert.

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