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Das Kärntner Kuckucksei.

Foto: dapd

Klagenfurt - Vor dem Kräftemessen der österreichischen Fußball-Nationalmannschaft mit Finnland am Mittwoch ist die Zukunft des Klagenfurter Wörthersee-Stadions als Länderspiel-Austragungsort mehr denn je infrage gestellt. Zum Ärger der ÖFB-Granden ist der Oberrang der EURO-2008-Arena noch immer nicht fertiggestellt, weshalb das Testmatch gegen die Skandinavier bis auf weiteres der letzte Auftritt der heimischen Auswahl in Kärnten ist.

Der Verband will sich Länderspiele in einem halbleeren Stadion, in dem derzeit nicht einmal 14.000 Zuschauer zugelassen sind, künftig ersparen. "Wir können nicht dauernd in einem Torso spielen", erklärte ÖFB-Präsident Leo Windtner. "Es war vereinbart, dass das Stadion in seiner kompletten Kapazität (Anm.: rund 30.000) zur Verfügung steht. Wenn das nicht eingehalten wird, müssen wir eben woandershin ausweichen."

Eine endgültige Fertigstellung würde rund sieben bis acht Monate in Anspruch nehmen. Derzeit steht aber nicht einmal fest, ob beziehungsweise wann mit den Arbeiten begonnen werden kann. Gesichert ist nur, dass es keine "großen" Spiele mehr geben wird, solange der Oberrang nicht fix montiert ist - weder das Cup-Finale noch das Länderspiel im August, das in den vergangenen Jahren stets am Wörthersee über die Bühne ging. "Es ist eine Katastrophe und eine Blamage zugleich, wenn man das schönste Stadion der EURO 2008 nicht mehr zur Verfügung hat. Das ist eigentlich ein Armutszeugnis", sagte Windtner.

Eine völlige Abkehr von Kärnten werde es jedoch zumindest vorerst nicht geben, wie ÖFB-Generaldirektor Alfred Ludwig versicherte. "Ab dem Zeitpunkt, an dem das Stadion fertiggestellt ist, ist Klagenfurt als Länderspielort wieder herzlich willkommen." Sollten die Bautätigkeiten zügig aufgenommen werden, seien sogar noch Nationalteam-Partien im Jahr 2013 denkbar. "Wir wollen auf jeden Fall mit dem Spiel gegen Finnland ein Zeichen setzen, wie wichtig uns dieser Standort ist", sagte Ludwig. (APA)