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Träume von hohen Höhen: Jelena Isinbajewa.

Foto: Reuters

Stockholm - Die zweimalige Stabhochsprung-Olympiasiegerin Jelena Isinbajewa hat sich fünf Monate vor den Sommerspielen in London eindrucksvoll zurückgemeldet. Die seit längerem mit Problemen kämpfende Russin verbesserte beim Meeting in Stockholm ihren eigenen Hallenweltrekord um einen Zentimeter auf 5,01 m. Issinbajewa überquerte die Höhe im zweiten Versuch. Unter freiem Himmel hält Issinbajewa den Weltrekord mit 5,06 m. "Ich bin so glücklich, wieder auf diesem Level zu sein. Davon habe ich geträumt, das war mein endgültiges Comeback", sagte Isinbajewa nach dem achten 5-m-Wettkampf ihrer Karriere

In diesem Moment schienen all ihre Rückschläge der vergangenen Jahre zu verblassen. 2009 bei der WM in Berlin gelang Isinbajewa, die zuvor über Jahre ihre Disziplin nach Belieben dominierte hatte, kein gültiger Versuch. Es folgte eine ebenso enttäuschende Hallen-WM. Danach zog die 29-Jährige die Notbremse: ein Jahr Pause. Sie kam ebenso verunsichert zurück: Isinbajewa hatte ihre Leichtigkeit verloren. Bei der WM 2011 in Daegu kam die Frau, die mit ihrer Freiluft-Rekordmarke von 5,06 m 14 Zentimeter vor der nächsten Rivalin liegt, nicht über Platz sechs hinaus.

In Stockholm konnte sich Isinbajewa endlich wieder von den Zuschauern feiern lassen, 10.000 waren gekommen. "Es war wie im Traum", sagte sie, "das war meine Nacht. Ich hatte keine Schmerzen, keine Verletzung. Ich bin einfach gesprungen." Wie selbstverständlich stieg die Russin erst bei 4,72 m ein, überflog 4,82 m und hatte erst bei 4,92 m einige Probleme - ehe die Diva nach ihrem lupenreinen Versuch über 5,01 m alle Selbstzweifel endgültig beiseite wischte und ihrem alten und neuen Trainer Jewgeni Trofimow um den Hals fiel.

"Im Training bin ich die Höhe schon zweimal gesprungen", sagte sie, "und mein Trainer meinte, dass ich es auch locker im Wettkampf schaffe - wenn ich technisch sauber springe." So richtig an die Chance zum Rekord geglaubt hat sie aber erst nach dem Sprung über 4,92 m. Sie sagt, da habe sie in ihren Körper hineingehorcht. Und dieser habe geantwortet: "Yes, we can!"

Die Botschaft an die Konkurrentinnen ist klar: In London will Isinbajewa ihren dritten Olympiasieg holen. (sid/red)