Bei der Preissuchmaschine Geizhals.at sollen Nutzerbewertungen von Solid State Disks manipuliert worden sein.

Screenshot: red

Bei der Preissuchmaschine Geizhals.at sollen Nutzerbewertungen von Solid State Disks manipuliert worden sein. Laut einem Bericht von heise sollen die Produkte mehrerer bekannter Marken überraschend schlecht bewertet worden sein, Disks des Hersteller OCZ hätten hingegen nur positive Bewertungen erhalten.

Dutzende suspekte Bewertungen

Laut Geizhals-Geschäftsführer Marinos Yannikos habe man bei 55 Prozenten 56 zweifelhafte Bewertungen entdeckt. Alle Bewertungen könnten derselben IP-Adresse und dem Hostnamen ocz83.ocztechnology.com zugeordnet werden. Zudem habe ein User mit einer T-Mobile-IP-Adresse innerhalb einer Stunde fast 249 Artikel bewertet. Darunter hätten sich alleine 95 SSDs von OCZ befunden, die von dem User die Bestnote erhalten hätten. 154 Solid State Disks anderer Hersteller seien von dem Nutzer hingegen schlecht bewertet worden.

OCZ will Fall aufklären

Geizhals analysiere derzeit noch weitere User, die mit wechselnden IP-Adressen innerhalb weniger Tage im Oktober 2011 und Februar 2012 mehrere OCZ-SSDs positiv bewertet haben. Alle suspekten Bewertungen sollen gelöscht werden, die dahinterstehenden IP-Adressen würden gesperrt. OCZ erklärte gegenüber heise, dass man dem Preissuchportal bei der Aufklärung helfen und intern untersuchen wolle, ob eigene Mitarbeiter für die Bewertungen zuständig sind.

Bewertungssystem ändern

Geizhals überlege nun, das Bewertungssystem zu ändern. So wäre es denkbar, dass Bewertungen ohne Text anders zu gewichten und mit Teilen der IP-Adresse zu veröffentlichen. Geizhals ist nicht als einziges Portal von Manipulationen betroffen. Besonders peinlich wird es, wenn Unternehmensspitze persönlich dabei erwischt wird. So hatte im Herbst 2010 der Geschäftsführer des gefloppten WeTabs Rezensionen auf Amazon unter falschem Namen veröffentlicht. Als Konsequenz zog sich Helmut Hoffer von Ankershoffen aus dem Unternehmen zurück. (red)