Im Wienerwaldmuseum befindet sich eine Rekonstruktion eines Römergrabes.

Infos: Wienerwaldmuseum

Hinweis: Noch bis diesen Sonntag (26. Februar 2012) läuft die aktuelle Sonderausstellung: "Holz und Kohle, Pech und Schwefel" im Wienerwaldmuseum.

Foto: Wienerwaldmuseum

Gesamtgehzeit 4½ Stunden, Höhendifferenz rund 400 Meter. Gasthaus in Rekawinkel. Karte im Prospekt "Marktgemeinde Eichgraben", Maßstab 1:25.000; ev. ÖK25V Blatt 4330-Ost (Neulengbach) und 5325-West (Preßbaum), Maßstab 1: 25.000

Grafik: DER STANDARD

In der Antike wichen auch im Wienerwald viele Verkehrswege den versumpften Niederungen aus und führten über die Höhen. An vielen dieser Routen bestatteten die Römer ihre Toten, und diese Hügelgräber sind teilweise noch gut erhalten. Von Eichgraben aus lassen sich leicht zwei dieser Tumulus-Gruppen erreichen, die noch immer nicht erforscht sind. Die Gräber stammen aus dem 1. oder 2. nachchristlichen Jahrhundert und weisen auch keltischen Einfluss auf, möglicherweise sind in ihnen Angehörige der heimischen Bevölkerung zur letzten Ruhe gebettet. Die Rekonstruktion eines solchen Römergrabes befindet sich im Museum in Eichgraben.

Nostalgischer TouchEinen nostalgischen Touch wird bald auch der Rückweg von Rekawinkel nach Eichgraben aufweisen, denn mit Fahrplanwechsel im kommenden Dezember gehen der Lainzer- und der Wienerwaldtunnel in Betrieb, die schnellen Züge werden dann zwischen dem neuen Wiener Hauptbahnhof und St. Pölten auf der Hochleistungsstrecke verkehren, für die Westbahn verbleibt der Lokal- und Güterverkehr.Die 1858 eröffnete Kaiserin-Elisabeth-Westbahn war ursprünglich von Wien über Tulln und Herzogenburg nach St. Pölten geplant, doch erhoben damals die Militärs Einspruch, die einen ungefährdeten Nachschub aus dem Westen anstrebten, die Wienerwaldtrasse durchsetzten und damit stärkere Steigungen sowie die geschwindigkeitshemmende Kurve von fast 180 Grad in Eichgraben in Kauf nahmen. Die Route ist tadellos markiert und bietet keine Schwierigkeiten, es sind aber mehrere Gegensteigungen zu überwinden. Die einst beliebte Gaststätte Pepi-Tant in Erlaa gibt es leider nicht mehr.

Die Route: Vom Wienerwald-Museum in Eichgraben geht es ein kurzes Stück nach Westen, dann quert man den Bach und erreicht über Kuntnersteig, Linden- und Zirbelstraße den Waldrand und folgt der grün-gelben Markierung (zuerst Nummer 4, dann 5) über den Kaiserzipf hinweg bis zur blauen Markierung, auf die man nach links einschwenkt. Im nächsten Sattel passiert man die Trasse einer ehemaligen Römerstraße und steigt durch Wald, vorbei an einigen Hügelgräbern, an. Man erreicht den Weiler Erlaa mit dem ehemaligen Gasthaus Pepi-Tant und gelangt kurz darauf (Wegweiser) zu weiteren Tumuli. Gehzeit ab Eichgraben 1½ Stunden.Nun geht es auf der Anstiegsroute zurück, man bleibt aber auf der blauen Markierung bis Rekawinkel. Gehzeit ab Erlaa knappe 1½ Stunden. Beim Gasthaus quert man die Straße und hält sich in Richtung Kirche, zweigt aber bald nach rechts auf eine rote Markierung ab, die auf weiten Abschnitten in der Nähe der Westbahn verläuft. Nach einer scharfen Linkskehre unterquert man ein Viadukt, hält sich unmittelbar danach rechts und gelangt auf einer gelben Markierung an den Rand von Eichgraben und bald wieder zum Ausgangspunkt Wienerwald-Museum. Gehzeit ab Eichgraben 1½ Stunden. (Bernd Orfer/DER STANDARD/Printausgabe/25.2.2012)