Bregenz - Der 47-jährige Gerd Endrich wird ab 1. März neuer zentraler Chefredakteur im ORF-Landesstudio Vorarlberg. Er wird damit die Leitung von Programm- und Nachrichtenredaktion für Fernsehen, Radio und Online innehaben - eine Konstellation, die es bisher nicht gab. Endrich ersetzt die bisherige Chefredakteurin des Aktuellen Diensts, Marion Flatz, die den Posten 2005 übernommen hatte, teilte der ORF am Donnerstag in einer Aussendung mit.

Der neue ORF-Landesdirektor Markus Klement hatte Endrich als Chefredakteur vorgeschlagen, ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz folgte diesem Bestellungswunsch. "Mit der Einrichtung eines gemeinsamen zentralen Chefredakteurs für alle Medien geht das Landesstudio Vorarlberg neue Wege in die multimediale Zukunft", erklärte der ORF-Chef, der Endrichs "große Erfahrung in unterschiedlichen Bereichen des Hauses" unterstrich.

Endrich hat an der HTL in Rankweil maturiert und 1985 als Messtechniker, Hörfunk-Tonmeister sowie Cutter und Bildmeister im ORF-Landesstudio Vorarlberg begonnen. Nach zwei Jahren in der Sportredaktion wechselte er 1995 als Redakteur in den Aktuellen Dienst. Dort war er verantwortlicher Chef vom Dienst für die Radio-Nachrichten ebenso wie Leiter der Chronik-Redaktion und zuletzt Redakteur im Politik-Ressort. 2007 schloss er ein nebenberuflich begonnenes Jus-Studium ab. "Ich stehe für geradlinigen, ausgewogenen, sachlichen und mutigen Journalismus", betonte der neue Chefredakteur.

Klement zeigte sich überzeugt, mit Endrich die sachlich und fachlich beste Entscheidung getroffen zu haben. Die gemeinsame Leitung von Programm- und Nachrichtenredaktion für Fernsehen, Radio und Online sei eine große Herausforderung. "Endrich ist seit 27 Jahren durchgehend im Landesstudio Vorarlberg tätig, hat in mehreren Abteilungen des Hauses gearbeitet und kann jetzt seine integrativen Fähigkeiten im Zusammenspiel sämtlicher Redaktionen des Funkhauses beweisen", so Klement.

In einem Interview mit den "Vorarlberger Nachrichten" (Donnerstag-Ausgabe) räumte Klement ein, dass Flatz im Expertenhearing zwar "vorne mitgespielt" habe, die "interne Akzeptanz aber nicht ganz im Lot" gewesen sei. Das habe eine einberufene Redakteursversammlung eindrücklich gezeigt. Flatz wird ab sofort verstärkt Sonder- und Großproduktionen für das Landesstudio koordinieren und betreuen. Wie Klement weiters bekanntgab, wird auch der bisherige Programmchef Matthias Neustädter eine neue Aufgabe übernehmen. Neustädter werde künftig als Redakteur und Moderator für die Hörer-Kontakt-Sendung zwischen 13.00 Uhr und 14.00 Uhr verantwortlich sein. In der Vergangenheit - bevor Klement zum Landesdirektor bestellt wurde - hatte es zwischen Neustädter und Klement laut Medienberichten große Differenzen gegeben. (APA)