Wien - Die Wertpapierexperten der Erste Group haben das Anlagevotum für die Aktie des heimischen Energiekonzerns Verbund mit "Hold" bestätigt. Das Kursziel wurde ebenfalls unverändert bei 22,40 Euro belassen. Für die am 29. Februar anstehenden Geschäftszahlen für 2011 erwartet Erste-Analyst Christoph Schultes ein "enttäuschendes" Ergebnis.

Nachdem auch im vierten Quartal des Vorjahres die Wasserführung in den Flüssen, bedingt durch die anhaltende Trockenheit in Österreich, eher gering war, bleibt Schultes bei seinem allgemein negativen Ausblick für das Jahresergebnis für 2011. Durch das niedrige Wasserangebot war die Energieproduktion im Vorjahr über lange Strecken deutlich eingeschränkt.

Positiv stimmen den Wertpapierexperten hingegen die starken Regen- und Schneefälle zu Beginn dieses Jahres. Demnach liege der "hydro-coefficent" auf Jahresbasis bei etwa 120 Prozent, was auf eine zum durchschnittlichen Erzeugungspotenzial um 20 Prozent höhere Wasserenergieerzeugung hindeutet. Dies dürfte, neben der Erholung der türkischen Lira zum Euro, das Ergebnis im ersten Quartal 2012 verbessern.

Auf längerer Frist dürfte unterdessen die Entwicklung der Strompreise den Gewinn des Verbund belasten. Unmittelbar nach der Katastrophe in Fukushima und dem angekündigten Atomausstieg Deutschlands waren die Strompreise kräftig gestiegen. Allerdings gingen die Marktpreise bereits im dritten Quartal des Vorjahres wieder zurück und liegen mittlerweile sogar unter dem Niveau, das vor den Vorfällen in Fukoshima bestanden hatte.

Vor diesem Hintergrund gab es einige Anpassungen bei den Ergebnisprognosen. So sieht der Erste Group-Analyst für das abgeschlossene Geschäftsjahr 2011 einen etwas niedrigeren Gewinn je Aktie von 1,05 Euro (zuvor: 1,09). Für 2012 wurde der erwartete Gewinn je Anteilsschein hingegen von 1,52 auf 1,55 Euro angehoben, während für 2013 die Gewinnschätzung von 1,73 Euro auf 1,57 Euro je Aktie deutlich zurückgenommen wurde.

Auch bei der Dividendenprognose kam es für 2011 zu einer Korrektur nach unten. Schultes rechnet nun mit einer Ausschüttung von 0,50 Euro je Aktie, nach zuletzt 0,55 Euro. Für die Folgejahre 2012 und 2013 wird eine Dividende von respektive 0,70 und 0,75 Euro je Papier erwartet. (APA)