Bregenz - Materialermüdung an einer der Schienen ist laut ÖBB-Pressesprecher Rene Zumtobel die wahrscheinlichste Ursache für die Entgleisung eines Railjets auf der Arlbergbahnstrecke am Dienstagabend. Um die Waggons wieder auf die Gleise zu stellen, wurde ein Schienenkran aus Wels angefordert. Den ÖBB-Mitarbeitern stünden angesichts der Schneemassen schwierige Arbeiten bevor, so Zumtobel. Ein Fahrbetrieb sei am Mittwoch sicher nicht möglich, frühestens am Donnerstag könnten wieder Züge fahren.

Die im heurigen Winter extremen Bedingungen am Arlberg könnten laut Zumtobel den Schienenbruch an einem der Stöße verursacht haben. Noch am Mittwoch werde ein ÖBB-Infrastrukturexperte die Unfallstelle begutachten, erst nach seiner Beurteilung stünden Ursache und Schadensausmaß fest. Am Dienstagabend habe man einen der Waggons, der mit einer Achse noch auf den Schienen stand, wieder aufgegleist und mit zwei weiteren Waggons abtransportiert. Der Steuerwagen und die beiden anderen Waggons standen jedoch rund einen halben Meter neben der Spur.

Schnee als zusätzliches Hindernis

Damit der Schienenkran seinen Schwenkarm einsetzen könne, werde seit Mittwoch früh die Fahrleitung entsprechend vorbereitet. Weil jeder der Waggons weggefahren werden müsse, bevor der nächste an die Reihe komme, werde die Aktion eine Weile dauern, so Zumtobel. Danach erfolge eine Überprüfung des Oberbaus und der Austausch der gebrochenen Schiene. "Und das Ganze bei sehr viel Schnee, der auch erst einmal beiseite geräumt werden muss. Das sind absolut schwierige Arbeiten", sagte der Sprecher. Daher sei mit einer Wiederaufnahme des Fahrbetriebs frühestens im Laufe des Donnerstags zu rechnen.

Der ÖBB-Railjet war am Dienstag gegen 18.35 Uhr auf der Fahrt von Zürich nach Wien-Westbahnhof auf der Vorarlberger Seite der Arlbergbahnstrecke entgleist. Verletzt wurde niemand. Rund 150 Passagiere mussten in einem Ersatzzug zurück nach Bludenz gebracht werden und ihre Fahrt in Bussen fortsetzen. Die ÖBB haben einen Schienenersatzverkehr zwischen Bludenz und Landeck-Zams eingerichtet. (APA)