Kriege werden von Männern geführt.

Wie es den Frauen dabei geht, ist eigentlich immer nur eine Fußnote in der medialen Berichterstattung: Mit "Mütter, Töchter, Trümmerfrauen" startet der ORF immerhin einen neuen Versuch, die Rolle österreichischer Frauen am Ende des 2. Weltkriegs darzustellen. Zwischen Kindererziehung, Freude über das Ende der Diktatur, Schutt aufräumen, Schwarzmarkthandel und Angst vor Besatzungssoldaten, die in manchen Fällen vor Vergewaltigung nicht zurückschreckten.

Foto: ORF/ÖNB

Das Bild, das dieser Film zeichnet,

entsteht vor allem durch Gespräche mit Frauen, die die Zeit erlebt haben - und nun aus der Distanz die Ereignisse schildern. Auch die Probleme, die sie mit heimkehrenden Männern hatten, die plötzlich einer starken Frau, die lange auf sich allein gestellt war, gegenüberstanden.

Foto: ORF/Andreas Novak

Gerade dieses Thema

wird aber in einer recht eigenwilligen Bildersprache erzählt. Nachinszenierungen von Momenten einer scheiternden Ehe, die Partner Rücken an Rücken im Bett, am Leintuch spiegelt sich der Bombenhagel wieder. Das hätte man mit weniger symbolgeladenen Bildern vielleicht stärker ausdrücken können. (Fr, ORF 2, 21.20) (pi/DER STANDARD, Printausgabe, 13.6.2003)

Foto: ORF/Stadtarchiv Wr. Neustadt