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"Hurra, hurra, der Kobold mit dem roten Haar", vor genau 50 Jahren war er auf einmal da, der Pumuckl. Am 21. Februar 1962 lief das Hörspiel "Spuk in der Werkstatt" zum ersten Mal im Bayerischen Rundfunk. Später folgten Romane, in den 1980ern eine Fernsehserie und der erste Spielfilm.

Die ersten Worte: "Pumuckl neckt, Pumuckl versteckt, niemand entdeckt!" (Hörprobe) sprach damals schon Hans Clarin mit seiner charakteristischen Krächz-Stimme. Ganz nach dem Pumuckl-Motto "ui, das reimt sich - und was sich reimt ist gut".

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Pumuckls Meister Eder (Gustl Bayrhammer) dagegen hatte den urbayerischen Dialekt. Beim Bayerischen Rundfunk sah man in diesem Gegensatz zwischen dem frechen Norddeutsch des Kobolds und dem Bayerisch des Handwerkermeisters den Grund für den Erfolg.

Wie alt der Pumuckl nun wirklich ist, weiß eigentlich niemand so recht. Klabautermänner, zu denen sich der kleine Kobold stolz zählt, haben nämlich nicht Geburtstag. Und doch krächzte der Pumuckl in einer 1970 produzierten Radio-Folge mal, er wäre "genau vor siebzigdreizehn Jahren" geboren. Siebzigdreizehn, also 83 Jahre alt, wäre Pumuckl demnach vor 42 Jahren gewesen - und heute folglich 125 Jahre.

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Wo er im Moment steckt, wird wohl nicht mal seine 91-jährige Erfinderin Ellis Kaut sagen können: Denn seit Jahren schon ist die Geschichte des Rotschopfs auch eine traurige, mit Todesfällen und Gerichtsprozessen - da bleibt ein vernünftiger Kobold lieber mal öfters unsichtbar.

Außerdem starb "Meister Eder" Gustl Bayrhammer plötzlich 1993. Für den Schauspieler war der Pumuckl halb Fluch, halb Segen: Er war zwar bekannt, litt aber darunter, auf die Kinderserie reduziert zu werden. Auch Hans Clarin war nicht nur glücklich mit seinem größten Erfolg als Sprecher: Er litt vor allem unter der Anstrengung für seine Stimmbänder. Clarin starb 2005. Der Tod von Pumuckls Stimme machte weitere Folgen schwer vorstellbar.

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In den vergangenen Jahren lastete ein Rechtsstreit seiner beiden Mütter auf dem Kobold. Kaut ist zwar seine Erfinderin. Aber die Grafikerin Barbara von Johnson hatte den Pumuckl 1965 gezeichnet. Sie erstritt sich Geld für ihre Urheberrechte an der Figur und darf sich grafische Mutter der Figur nennen. Diese Streitigkeiten hatten ihren Anteil daran, dass Pumuckl heute weit weniger präsent ist als noch vor ein paar Jahren.

Die Serie "Pumuckl TV" lief 2007 wegen des Urheberrechtsstreits aus. Einer Pumuckl-Kinderzeitschrift laufen seit Jahren die jungen Leser davon. Er wird immer unsichtbarer, der kleine Kobold - nicht, dass er bald ganz verschwindet. (APA)

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