Wien - Der "Nestroy"-Theaterpreis wird weiter reformiert. Die wichtigste der heute bekanntgegebenen Neuerungen betrifft die Wahl der Preisträger. In der "Nestroy-Akademie" (zuletzt lag die Zahl der Stimmberechtigten bei 355) werden nur noch jene bisherigen Nominierten und Preisträger vertreten sein, die den Wunsch zur Mitarbeit ausdrücklich bekundet haben. Dafür wird das Prinzip umgedreht: Künftig wird die Akademie Nominierungen vorschlagen und die Kritikerjury daraus die Preisträger auswählen.

Nicht verändert sollen die im Vorjahr neu eingeführten Modalitäten des Publikumspreises werden, für den die großen Bühnen nach freigewähltem Auswahlmodus jeweils selbst eine Nominierung abgeben dürfen. Mit den beiden Sponsoren Bank Austria und Novomatic soll der Publikumspreis jedoch nicht nur besser beworben, sondern auch die Teilnahmemöglichkeit ausgebaut werden.

Erstmals wird die Durchführung der Nestroy-Gala, die heuer am 5. November stattfinden soll, ausgeschrieben. Gesucht wird das beste realisierbare Konzept. Es soll von Idee und Veranstaltungsort über das Buch, die Moderation und Verleihung bis zum Künstlerfest reichen und mit einem eigenen Team umgesetzt werden. "Im Rahmen des vorgegebenen Budgets ist jede Idee für die Nestroy-Gala willkommen", so Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny in einer Aussendung. Bis 25. März können Konzepte beim ausrichtenden "Verein Wiener Theaterpreis" eingereicht werden, in dem künftig der Wiener Bühnenverein und der Österreichische Theatererhalterverband Sitz und Stimme erhalten.

Bei den im Jahr 2000 erstmals vergebenen Nestroy-Preisen, mit denen herausragende Leistungen an österreichischen Bühnen sowie die "Beste deutschsprachige Aufführung" ausgezeichnet werden, waren im Vorjahr nach teils heftiger Kritik aus Teilen der Theaterszene durch die Einführung eines "Bundesländerpreises", eine Veränderung im Auswahlmodus des Publikumspreises sowie einer Erhöhung der Nominierungsanzahl in den Hauptkategorien erste Reformschritte gesetzt worden. (APA)