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Petrovic fordert Nachschulungen für unfähige Lenker.

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Verbrennungsmotor und Grün-Politik verbindet von jeher ein eher kompliziertes Verhältnis. Ist nicht verwunderlich. Je grüner die (Wohn-)Umgebung, desto unverzichtbarer das Automobil, um zum Ökodomizil in die Einschicht zu kommen. Etwas entspannt hat sich die Hassliebe seit der Erfindung von Hybridfahrzeugen.

Die Stromfahrzeuge sind zwar auch nicht wirklich öko (wer weiß schon, wie viel Grau-, also Atom- oder anderweitig verseuchter Strom mitfährt), aber sie sind cool und wenigstens in der Stadt keine Dreckschleudern. Grün-Urgestein Madeleine Petrovic, Mandatarin im niederösterreichischen Landtag, passt auch das nicht, wie sie unlängst in einem denkwürdigen Interview der DiTech Racingshow preisgab. Darin forderte sie nämlich nicht nur mehr Park-and-ride-Anlagen (Überraschung!), sondern Nachschulungen für unfähige Lenker. Das unterschreiben wir, es gibt tatsächlich (zu) viele mobile Blitzgneißer.

Diese Erkenntnis dürfte freilich einem der hellen Momente im Leben der Abgeordneten entsprungen sein. Denn das "Ich denke mir, dass aus dem Motorsport auch Entwicklungen kommen für die Automobile insgesamt" ist originell wie "Würden wir heute noch mit den Autos fahren, die es gab, als ich ein Kind war, wäre das unvorstellbar." Seit Papas Droschke mit 18 Litern Verbrauch auf hundert Kilometern habe sich technisch gewaltig viel getan. In Zukunft werde es für Stadt und Überlandfahrten verschiedene Fahrzeuge geben. Potztausend! So viel Scharfsinn ist beeindruckend. Jetzt fehlt es nur mehr am Ökonomischen. Frau Öko braucht das Auto nur, wenn sie viel einkauft oder mit ihrer betagten Mutti zum Arzt fährt. Ein Tipp: Das Taxi wurde schon erfunden. (Luise Ungerböck/DER STANDARD/Automobil/17.2.2012)