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Wien - Die Idee, die von Tania Golden und Ruth Brauer unabhängig voneinander produzierten Soloabende zu einem gemeinsamen musikalischen Stück zu vereinen wurde geboren, um der Lebensgeschichte und dem literarischen Schaffen von Mascha Kaléko durch zwei verschiedene künstlerische Blickwinkel einen tieferen Ausdruck zu verleihen.

Texte, Gedichte, Aphorismen und Briefe der Emigrantin und Dichterin Mascha Kaléko stehen im Mittelpunkt dieses musikalisch-theatralischen Abends. Es ist ein Streifzug durch das private und künstlerisch vielfältige Leben einer bedeutenden Literatin aus der Sicht von zwei unterschiedlichen und doch verwandten Künstlerinnen. Begleitet werden Ruth Brauer und Tania Golden von Roman Gottwald.

Ausstellung „Neschome-Bilder“

Im Rahmen der zwei Abende sind unter dem Titel "Neschome-Bilder" Arbeiten von Ruth Brauer im Foyer des Schauspielhauses zu sehen. Aus einer anderen künstlerischen Position unternimmt Ruth Brauer den Versuch, die Themen Zerrissenheit, psychische Instabilität, inneres Exil, aber auch Mutterglück und Weiblichkeit spürbar zu machen und knüpft so an den theatralischen Abend an.

Mascha Kaléko

Die deutsch-jüdische Lyrikerin Mascha Kaléko zog die Berliner Feuilletonchefs Anfang der Dreißiger Jahre des vergangenen Jahrhunderts in Bann. Ihre Lyrik wurde in der Sparte Montagsgedichte veröffentlicht. Als Emigrantin von Kind auf und ihr Leben lang heimatlos kam Mascha Kaléko mit ihrer Mutter in den Zwanziger Jahre nach Berlin und gehörte rasch zum Kreis der schöpferischen Boheme.

Die aufflackernde Karriere erstickte der Faschismus. 1938 konnte sie nach New York emigrieren. Vergessen, arm und nach dem frühen Tod ihres Sohnes einsam folgte sie ihrem Mann nach Jerusalem, wo sie sich nach dessen Tod 1973 völlig isoliert fühlte. 1975 starb sie in Zürich. (red)