Graz/Innsbruck - Im weltweiten Maßstab wird Österreich von der - in den letzten Jahren bereits spürbaren - klimatischen Veränderung weitaus stärker betroffen sein als andere Länder der Erde. Aufgrund seiner speziellen geografischen Alpinsituation steigt hier die Temperatur stärker als anderswo. Allein von 1985 bis 2000 hatte die Temperatur in Österreich und im angrenzenden Alpinraum um ein Grad zugenommen. Genauso viel wie in den gesamten 90 Jahren zuvor.

Mehr Unwetter

Weltweit stieg im letzten Jahrhundert die Temperatur im Durchschnitt jedoch nur um 0,6 bis 0,7 Prozent an. Mit diesen Ergebnissen aus der prämierten Studie "Global Environmental Change in Alpine Regions" begründet Herausgeber Karl Steininger vom Institut für Volkswirtschaft an der Universität Graz auch die weitereichenden, absehbaren Folgen der Erwärmung. Eine der Konsequenzen: In Mittellagen bis 1200 bis 1500 Meter werde etwa zukünftig bis zwei Monate weniger lang Schnee liegen bleiben - mit all dem Konsequenzen für den Wintertourismus.

Koherausgeberin Hannelore Weck-Hannemann von der Uni Innsbruck nennt überdies die ökonomischen Folgen des Klimawandels in den Alpen. Es werden mehr Unwetter samt höheren Kosten für Schadensbehebungen zu erwarten sein. Dabei stelle sich die Frage, wie viel die Steuerzahler noch bereit seien, für Katastrophenschutz auszugeben. (mue/DER STANDARD, Printausgabe, 12.6.2003)