Reichenau - Der fünfte Literaturwettbewerb Wartholz in Reichenau an der Rax ist am Sonntag mit der Preisverleihung zu Ende gegangen. Aus 749 Einreichungen wurde die in Wien lebende Schriftstellerin Barbara Zeman von der Jury mit dem Hauptpreis bedacht, der mit 10.000 Euro dotiert ist. Der Newcomerpreis geht an Julia Veihelmann, den Publikumspreis erhält Kai Weyand, Aufenthaltsstipendien in Reichenau wurden an Carolina Schutti und Claudia Tondl vergeben.

"Übersetzung des Gemäldes in Sprache"

Zeman wurde für ihren Prosatext "Garten. Ansichten mit Frau und zerrissenem Mann vor Paradiesstaude" ausgezeichnet - eine überzeugende "Übersetzungsarbeit von der Kunst des Gemäldes in die Kunst der Sprache", so die Jury (Bernhard Fetz, Konstanze Fliedl, Katja Gasser und Franz Schuh) in ihrer Begründung: "Die Verwobenheit von alltäglicher Banalität und von hohem Ton ist eine Qualität des Textes. Das Optische gewinnt filmische Kraft." Zeman wurde 1981 in Eisenstadt geboren, studierte Geschichte und arbeitet als Kellnerin, Cutterin und Journalistin. Seit kurzem ist sie als Frühstücksköchin in einem Altwiener Kaffeehaus tätig. Bereits 2010 hatte sie am Literaturwettbewerb Wartholz teilgenommen.

Der Newcomerpreis und somit eine Buchveröffentlichung im Braumüller Verlag wurde der deutschen Schriftstellerin Julia Veihelmann zugesprochen. Die Jury zeigte sich von "der klaren Sprache und der präzisen Komposition" überzeugt und entschied sich für Veihelmanns Text "Curriculum vitae", der die Lebensgeschichte eines Versagers entwirft und diese unsentimental und in lapidarer Abkürzung erzählt. Der mit 2.000 Euro dotierte Publikumspreis geht in diesem Jahr an den Freiburger Schriftsteller Kai Weyand und seine Erzählung "24 Grad und windstill". (APA)