Viel wurde im Westen über das sowjetische Weltraumprogramm geschrieben, aber wenige haben die Geschichten aus erster Hand - von den beteiligten Männern und Frauen - gelesen. Boris Tschertok (Chertok) ist ein sowjetischer Weltraumpionier, dem eine Schlüsselrolle in der sowjetischen Raumfahrt zugeschrieben wird. Der erst im Dezember 2011 im Alter von 99 Jahren verstorbene Raketenkonstrukteur hatte seine Erinnerungen in den 1990er Jahren auf Russisch veröffentlicht. Unter "Rockets and People" sowie "Raketen und Menschen" folgte bald die Publikation der vier Bände auf Englisch bzw. Deutsch.

Tschertok, der noch unter dem legendären Konstrukteur Sergei Pawlowitsch Koroljow gearbeitet hatte, begann 2001 u.a. gemeinsam mit Universitätsprofessor Asif Siddiqi, die vierbändige Reihe für die US-Weltraumbehörde NASA zu überarbeiten und mit weiteren Informationen zu ergänzen - bis zu seinem Tod. Ab 2005 veröffentlichte die NASA die überarbeiteten Bände; vor wenigen Tagen wurde der vierte und letzte Band publiziert. Band vier dreht sich um das Rennen zum Mond und behandelt die dramatischen Jahre der sowjetischen bemannten Raumfahrt von 1968 bis 1974. Das Buch ist elektronisch kostenlos abrufbar (in den Formaten epub, mobi, pdf). (dy)