Die Staatsanwaltschaft hat laut Ö1-Morgenjournal die Hypo Alpe-Adria Mitarbeiter Privatstiftung (MAPS) ins Visier genommen und eine Hausdurchsuchung in jener Bank angeordnet, in der die Privatstiftung angesiedelt ist. Es bestehe der Verdacht, dass die Stiftung zum Schönen der Bilanz genutzt wurde, um den Verkaufswert der Bank zu steigern, heißt es. Auslöser für die neue Verdachtslage sei eine Urkunde, auf die die CSI Hypo bei ihren Ermittlungen gestoßen sei. Dem Dokument zufolge flossen 400 Millionen Euro der Kärntner Landesholding an die Hypo-Mitarbeiterstiftung bzw. eine Tochtergesellschaft der MAPS.

Teile des Geldes wurden veranlagt und via Jersey der Bank als frisches Eigenkapital zugeführt. Also eine neue Variante, mit der, so der Verdacht der Ermittler, möglicherweise Bilanz und Eigenkapitalausstattung der Hypo-Bank besser dargestellt wurden, als es dies in der Realität der Fall war. Hinzu komme, so der Bericht, dass die Millionen zur Gänze an die Landesholding zurückgezahlt wurden, obwohl die Veranlagungen massiv an Wert verloren hatten und gerade einmal noch die Hälfte wert waren. Und zwar Ende 2008, als sich die Hypo-Bank bereits im Besitz der BayernLB befunden hat.

Gab es auch hier unzulässige Garantien, fragen sich die Ermittler. Und was wussten die Bayern? Strafrechtlich stehe der Verdacht der Untreue im Raum, sagte CSI-Chef Wolfgang Peschorn im Ö1-Morgenjournal. Ob es zivilrechtliche Konsequenzen gebe, hänge davon ab, inwieweit die Bank geschädigt wurde. Pikant sei, dass Landesholding-Chef Hans-Jörg Megymorez damals auch im Aufsichtsrat der Hypo-Bank saß. Und bei der Mitarbeiterstiftung auch immer der jeweilige Hypo-Bankchef im Vorstand vertreten war, sagt Peschorn und fordert lückenlose Aufklärung.

KLH-Chef verwundert über Hochschaukeln des Gedlflusses

Der Chef der Kärntner Landesholding (KLH), Hans Jörg Megymorez, zeigt sich gegenüber der Austria Presseagentur verwundert über das "mediale Hochschaukeln" des 400-Millionen-Geldflusses: "Die Einnahmen aus der Hypo-Wandelschuldanleihe von 2005 wurden zu normalen Marktkonditionen in der MAPS und einer ihrer Tochtergesellschaften veranlagt und 2008 mit 2,54 Prozent Rendite wieder rückgeführt".

2008 wurde die gesamte Summe samt der Rendite an die KLH zurückbezahlt, obwohl die Veranlagung an Wert verloren hatte. Als damaliges Aufsichtsratsmitglied der Hypo Bank habe er sich um die Rückführung der Veranlagung bemüht. "Letztlich handelt es sich bei der Berichterstattung über diese Vorgänge um viel Lärm um nichts", so Megymorez.

"Der Landesrechnungshof hat die Veranlagung 2009 auch geprüft und als Okay befunden", so der KLH-Vorstand. Die Veranlagung sei 2005 erfolgt, als ein Börsengang der Hypo noch im Raum stand. "Wenn die Landesholding das Geld bei einer Drittbank veranlagt hätte, wäre das also wohl nicht nachvollziehbar gewesen." (red, derStandard.at, 17.2.2012)