Rustenburg - In Südafrika eskaliert ein Streik an der weltgrößten Platinmine. Am Donnerstag ging die Polizei mit Gummigeschossen, Tränengas und Wasserwerfern gegen randalierende Arbeiter vor. Unterstützt durch gepanzerte Fahrzeuge und zwei Hubschrauber rückten mindestens 50 Beamte in ein Armenviertel nahe der Mine in Rustenburg ein, in dem Streikende zuvor Feuer gelegt hatten. Bis zu 5000 Minenarbeiter blockierten nach Angaben der Polizei die Zufahrtsstraße zur Mine, in der rund 15 Prozent des weltweiten Bedarfs produziert werden. Die Polizisten seien mit Steinen beworfen worden. Seit Ausbruch des Streiks im vergangenen Monat ist der Preis für das auch im Autobau eingesetzte Material bereits um sieben Prozent geklettert.

Nach Polizeiangaben kam es während einer Demonstration in der Nacht zu einem Lynchmord an einem Mann. Die Polizei nahm acht Demonstranten fest. Der Minenbetreiber Impala Platinum hatte nach einem wilden Streik wegen umstrittener Bonuszahlungen 17.000 Mitarbeiter entlassen, davon aber 6000 später wieder auf die Gehaltslisten gesetzt.

In Südafrika liegen rund 80 Prozent der Platin-Vorkommen. In kaum einem anderen Land ist die Arbeit in den Minen so gefährlich, weshalb die Arbeiter auf eine bessere Bezahlung dringen. (APA)