Erfurt - Im ostdeutschen Bundesland Thüringen hat am Donnerstag ein Untersuchungsausschuss des Landtages zur Aufklärung der Neonazi-Mordserie offiziell die Arbeit aufgenommen.

Das von den fünf Fraktionen getragene Gremium soll mögliche Versäumnisse und Fehler von Thüringer Behörden bei der Suche nach dem 1998 in Jena untergetauchten Neonazi-Trio aufdecken. Den mutmaßlichen Terroristen Beate Zschäpe, Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos werden Morde an neun Kleinunternehmern türkischer und griechischer Herkunft sowie an einer Polizistin vorgeworfen. Böhnhardt und Mundlos nahmen sich im November das Leben, Zschäpe sitzt in Untersuchungshaft.

Die SPD will Zschäpe vor den Untersuchungsausschuss laden lassen. Das teilte die Ausschussvorsitzende Dorothea Marx vor Beginn der ersten regulären Sitzung am Donnerstag in Erfurt mit. Der Deutsche Bundestag hat ebenfalls einen Untersuchungsausschuss zur Neonazi-Mordserie eingesetzt. (APA)