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Der afghanische Präsident Karzai und der pakistanische Premier Gilani wollen gemeinsam die Taliban befrieden.

Foto: AP/Bangash

Washington - Der afghanische Präsident Hamid Karzai hat bestätigt, dass zwischen den Regierungen der USA und Afghanistans sowie den Taliban geheime Gespräche zustande gekommen sind. Die meisten Taliban seien "garantiert" an einer friedlichen Beilegung des Konflikts in Afghanistan interessiert, sagte Karzai laut einer Mitteilung vom Donnerstag dem "Wall Street Journal". Die Regierung in Kabul hatte protestiert, als Washington separat Kontakte zu den Taliban aufbaute, um den seit zehn Jahren bestehenden Konflikt beizulegen.

Die Menschen in Afghanistan einschließlich der Taliban wollten Frieden, sagte Karzai. Es habe zwischen den drei Parteien "Kontakte" gegeben, bestätigte der afghanische Präsident. Er wolle jedoch keine Einzelheiten nennen, um den Fortgang der Gespräche nicht zu gefährden. Die afghanische Regierung hatte vor einer Woche mitgeteilt, dass der US-Beauftragte für Afghanistan, Marc Grossman, Ende Jänner in Katar mit Vertretern der radikalislamischen Taliban zusammengekommen sei. Grossman habe Karzai bei einer Zusammenkunft in Italien über die Gespräche mit den Taliban informiert.

Seit ihrem Sturz Ende 2001 kämpfen die Taliban gegen die afghanische Regierung und die ausländischen Truppen im Land. Karzai versuchte seit Jahren vergeblich, sie an den Verhandlungstisch zu bekommen. Ende 2010 brachte er die Idee einer Vertretung der Taliban in einem neutralen Land ins Spiel, um Friedensgespräche zu erleichtern. (APA)