Bregenz - Die beiden Volkskundler Reinhard Johler und Bernhard Tschofen werden mit dem Wissenschaftspreis 2012 des Landes Vorarlberg ausgezeichnet. Den Würdigungspreis erhält der Mediziner Christoph Säly, mit dem Spezialpreis zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses wird die Chemikerin Jessica Steger-Domandl geehrt. Die feierliche Übergabe der Preise erfolgt am 16. April, gab die zuständige Landesrätin Andrea Kaufmann am Mittwoch in einer Aussendung bekannt.

Reinhard Johler (Jahrgang 1960) und Bernhard Tschofen (Jahrgang 1966) sind beide an der Universität Tübingen (Baden-Württemberg) tätig. Johler ist dort Direktor des Ludwig-Uhland-Instituts für empirische Kulturwissenschaft. In seinen Forschungen widmet er sich Kulturprozessen in Europa wie etwa den Themen Migration oder Europäisierung der Region. Derzeit leitet er ein Forschungsprojekt zu "Lawinen als Bedrohung sozialer Ordnungen", bei dem die Lawinenkatastrophe Blons (Großes Walsertal) als ein Fallbeispiel dient.

Symbol-, Stadt- und Bergforschung

Bernhard Tschofen ist Professor für Empirische Kulturwissenschaft/Volkskunde am Ludwig-Uhland-Institut der Universität Tübingen. Seine Forschungs- und Lehrschwerpunkte liegen auf der Symbol-, Stadt- und Bergforschung. In seinen Studien beschäftigt er sich häufig mit Vorarlberger Themen, zum Beispiel mit den heimischen Trachten.

Der 1975 geborene Christoph Säly ist Facharzt für Innere Medizin und seit 2007 Mitglied des Lehrkörpers der Privaten Universität im Fürstentum Liechtenstein. Seine Forschungsschwerpunkte bilden die kardiovaskulären Risikofaktoren, seine Arbeiten brachten ihm bereits zahlreiche Preise und Auszeichnungen ein.

Jessica Steger-Domandl (Jahrgang 1983) promovierte 2011 im Fachbereich Chemie. Ihre Forschungsarbeiten zur Synthese von chemischen Substanzen wurden bereits in verschiedenen Fachzeitschriften publiziert, allein aus ihrer Dissertation gingen schon mehr als fünf wissenschaftliche Veröffentlichungen hervor.

Der Wissenschaftspreis des Landes Vorarlberg ist mit 10.000 Euro dotiert. Für den Würdigungspreis sind 7.000 Euro ausgesetzt, für den Spezialpreis 3.000 Euro. (APA)