Rom - Einen Monat nach der Havarie der "Costa Concordia" läuft das Abpumpen des Treibstoffes aus dem Wrack vor der toskanischen Insel Giglio auf Hochtouren. Bereits 500 Kubikmeter Öl konnten die Einsatzkräfte der niederländischen Gesellschaft Smit Salvage abpumpen, die mit der Leerung der Tanks im Wrack beauftragt wurden. Sie arbeiten an der Leerung der sechs Behälter, die sich im Vorderteil des Kreuzfahrtschiffs befinden und zwei Drittel des Öls enthalten, berichteten italienische Medien.

Die Einsatzkräfte wollen das günstige Wetter nutzen, um so rasch wie möglich die Arbeit abzuschließen. Das Abpumpen wird voraussichtlich insgesamt 28 Tage in Anspruch nehmen. Das Schiff sei stabil und bewege sich lediglich um etwa zwei Millimeter die Stunde, hieß es.

Klage eingereicht

Inzwischen haben 39 US-Passagiere, die sich an Bord des havarierten Schiffes befanden, eine Klage gegen die italienische Kreuzfahrtgesellschaft Costa Crociere, Betreiber des verunglückten Schiffes, und den US-Mutterkonzern Carnival Corporation eingereicht. Die Kläger werfen dem Kreuzfahrtunternehmen vor, ihr Wohlergehen "vollständig missachtet" zu haben, wie ihr Anwalt Marc Bern in Miami erläuterte. Sie verlangen Zahlungen im Gesamtumfang von 528 Millionen Dollar (rund 400 Millionen Euro).

Inzwischen wollen die ermittelnden Staatsanwälte der toskanischen Stadt Grosseto Einspruch gegen den Beschluss eines Gerichts in Florenz einreichen, wonach Kapitän Francesco Schettino weiterhin unter Hausarrest bleiben soll. Die Staatsanwaltschaft fordert seine Inhaftierung mit der Begründung, er könnte noch für die Ermittlungen wichtiges Beweismaterial zu unterschlagen versuchen. Schettino befindet sich in seinem Heimatort Meta di Sorrento südlich von Neapel unter Hausarrest.

Entschädigungsfrist verlängert

Die Frist für die Einreichung der Entschädigungsforderungen ist verlängert worden. Sie hätte ursprünglich am Dienstag auslaufen sollen und ist bis nun bis 31. März ausgedehnt worden, geht aus einem Abkommen zwischen den Konsumentenschutzverbänden und der italienischen Kreuzfahrtgesellschaft Costa Crociere, Betreiber des verunglückten Schiffes hervor. "Wir wollen den Passagieren mehr Zeit geben, um in Ruhe das Entschädigungsangebot zu prüfen", teilte Costa Crociere in einer Aussendung am Mittwoch mit. Costa Crociere hat 11.000 Euro pauschalen Schadensersatz pro Person geboten. (APA)