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Rektor Herbert Lochs braucht Geld.

Foto: APA/Parigger

Innsbruck/Wien - 5,5 Millionen Euro fehlen Rektor Herbert Lochs im Budget der Medizinischen Universität Innsbruck (MUI). Am Dienstag versuchte Lochs in Wien bei Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle mehr Geld vom Bund herauszuholen. Und war zum Teil erfolgreich. Drei Viertel des Defizits sollen mit rückgestellten Geldern gestopft werden, die Minister Töchterle freigeben wird. Lochs Drohung, ab 1. April Wochenend- und Nachtdienst der Bundesärzte (46 Prozent des medizinischen Personals sind Universitätsangestellte) aus Kostengründen zu streichen, wird nicht umgesetzt.

Minister Töchterle hatte der MUI Fehlplanung vorgeworfen, Landeshauptmann Günther Platter (VP) wiederum möchte die Wiedervereinigung der MUI mit der Hauptuniversität und damit Ausgaben einsparen. Teil des am Dienstag ausgehandelten Maßnahmenpakets ist auch, dass Lochs Kooperationen und Synergien mit der Universität Innsbruck und dem Land Tirol "ausloten" muss. Er sei froh, dass die akuten Sparmaßnahmen nun nicht notwendig sind, sagte Lochs nach dem Gespräch im Wissenschaftsministerium. Ungeklärt sei aber weiter, wer künftig die Personalkosten für die zusätzlichen Dienste der Bundesärzte bezahle. Land und Bund müssten sich über die Höhe des klinischen Mehraufwands einig werden.

Gegenwind bekam die Uniführung zuletzt auch von den Ärztinnen und Ärzten, die bei einer Betriebsversammlung die Finanzaufsicht über die MUI durch das Ministerium forderten. (jub, DER STANDARD, Printausgabe, 15.2.2012)