Wien - Das von der Wiener Stadtregierung geplante Denkmal für Wehrmachtsdeserteure rückt seiner Realisierung einen Schritt näher. Der Kulturausschuss hat am Dienstag erste Finanzmittel für die Vorarbeiten an dem Projekt in der Höhe von 25.000 Euro beschlossen, teilte Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny via Aussendung mit. Einen genauen Zeitplan, bis wann der Standort feststehen bzw. die Gedenkstätte errichtet werden soll, konnte man im Stadtratsbüro auf APA-Anfrage nicht nennen.

Der grüne Klubobmann David Ellensohn hatte unlängst das Ziel geäußert, bis Ostern die Standortfrage zu klären. Ihm zufolge soll das Denkmal bis spätestens 2013 realisiert werden. Das konnte eine Sprecherin von Mailath-Pokorny heute nicht bestätigen. Es seien noch viele Details zu klären, weshalb ein seriöser Zeithorizont aktuell nicht genannt werden könne. Das in die Gespräche eingebundene Personenkomitee "Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz", ein 2008 gegründeter Verein, hatte wiederholt für eine Erinnerungsstätte am Heldenplatz plädiert.

Würdigung der Widerstandskämpfer

Mit dem Deserteursdenkmal soll "der wichtige Beitrag all jener, die unter Aufgabe ihres eigenen Lebens zum Widerstand gegen das Naziregime beigetragen und auf diese Weise ihre Pflicht erfüllt haben", auch in Wien gewürdigt werden, so Mailath-Pokorny in der Aussendung. Die Errichtung eines Mahnmals für Wehrmachtsdeserteure ist im rot-grünen Koalitionspakt festgeschrieben. (APA)