Prishtina/Belgrad - Acht Anhänger der nationalistischen Oppositionsbewegung "Vetevendosje" (Selbstbestimmung) im Kosovo sind am Dienstag in Prishtina (Pristina) festgenommen worden. Die Festnahmen erfolgten nach einer Protestaktion der Bewegung gegen den zwischen Prishtina und Belgrad laufenden Dialog.

Demonstranten beschmierten das Regierungsgebäude mit "Republik Kosovo". Sie richteten sich damit dagegen das Wort "Republik" auf Schildern bei der Teilnahme des Kosovo an internationalen Treffen wegzulassen, um damit Serbien Genüge zu tun, berichtete die Nachrichtenagentur Kosovapress.

Der EU-Vermittler Robert Cooper führte mit der kosovarischen Chefverhandlerin Edita Tahiri am Nachmittag in Prishtina Gespräche über diese Frage. Eigentlich geht es um eine Fußnote, mit welcher der Name "Kosovo" bei regionalen Treffen versehen werden soll.

Lösung

Laut früheren Medienberichten könnte der Vorschlag der in Brüssel ansässigen International Crisis Group (ICG) eine Lösung darstellen: Demnach soll in der Fußnote einerseits auf die UNO-Resolution 1244 als auch auf die Meinung des Internationalen Gerichtshofes (IGH) zur Unabhängigkeit des Kosovo hinweisen. Belgrad beharrt auf der Resolution 1244 aus dem Jahr 1999, weil sie den Kosovo als Bestandteil Serbiens behandle; das IGH-Gutachten ist wiederum für den Kosovo positiv ausgefallen.

Die Belgrader Tageszeitung "Danas" berichtete am Wochenende, dass für Serbien eine solche Lösung annehmbar wäre. Der serbische Chefverhandler Borislav Stefanovic hat den Vorschlag öffentlich allerdings nicht kommentiert.

Eine Einigung über die Teilnahme des Kosovo an internationalen Treffen ist eine der Voraussetzungen dafür, dass Belgrad beim EU-Gipfel Anfang März den angestrebten Status eines EU-Beitrittskandidaten erhält. (APA)