Kiew - Nach Massentötungen von Straßenhunden in der Ukraine stehen erstmals zwei sogenannte Doghunter vor Gericht. Ein 19-Jähriger soll in Kiew mindestens 30 herrenlose Hunde vergiftet und erstochen haben, wie die Zeitung "Segodnja" am Dienstag berichtete. Tierschützer gehen sogar von etwa 100 Bluttaten aus. Der Mitangeklagte habe die Tötungen gefilmt und die Clips ins Internet gestellt - dadurch flog das Duo auf. Den Männern drohen bis zu fünf Jahre Haft.

Zum Prozessauftakt musste ein großes Polizeiaufgebot die Angeklagten vor aufgebrachten Tierfreunden schützen. Der Hauptangeklagte war zuvor massiv bedroht worden. "Ich fürchte um mein Leben", sagte der junge Mann.

Die Ukraine gehört zu den Gastgeberländern der Fußball-Europameisterschaft 2012. Wegen der Hundetötungen war die Ex-Sowjetrepublik vor der EM in die Kritik geraten. Tierschützer beschuldigten die Behörden, in den vier Austragungsorten massenhaft Straßenhunde töten zu lassen. (APA)