Sportbewerbe, die Privatsender nicht wollen, sollen künftig am Spartensender ausgestrahlt werden dürfen - Kopf: Sportübertragungen im Fernsehen damit gesichert
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Wien - Mittwoch soll der Verfassungsausschuss auf Antrag von SPÖ und ÖVP eine Erleichterung für den Spartenkanal ORF Sport Plus beschließen, die dem STANDARD vorliegt.
2011 untersagte die Medienbehörde nach Beschwerde von Privatsendern dem Spartensender, ein WM-Spiel der österreichischen Eishockey-Nationalmannschaft und Fußballcup-Begegnungen wie das Halbfinale Kapfenberg gegen Lustenau live zu zeigen. Für die Behörde ist das Premiumsport, den verbietet das Gesetz ORF Sport Plus.
Nun haben sich ORF und Privatsender offenbar auf einen Kompromiss geeinigt, den SPÖ und ÖVP zum Gesetz machen: Der ORF muss solche Sportrechte den Privaten rechtzeitig zu "marktüblichen" Konditionen anbieten. Oder nachweisen, dass Private diese auch hätten erwerben können. Schlagen sie nicht zu, darf ORF Sport Plus sie zeigen.
Davon ausgenommen: Fußballbundesliga, europäische und Weltmeisterschaften, Profiligen, Cups, Ski alpin und nordisch, Formel 1 und Olympia. Livebilder davon verbietet das ORF-Gesetz dem Sportkanal weiter ausdrücklich. (Harald Fidler/DER STANDARD; Printausgabe, 15.2.2012)
Update: "Eine Gesetzesnovelle, die heute in der Sitzung des Verfassungsausschusses beschlossen wird, sorgt dafür, dass künftig die Übertragung sportlicher Wettkämpfe gesichert ist", erklärte ÖVP-Mediensprecher Klubobmann Karlheinz Kopf am Mittwoch und bestätigte damit den STANDARD-Bericht. Durch die nun vorliegende Gesetzesnovelle sei "eine Übertragung von Sportbewerben unter Berücksichtigung der privaten Rundfunkveranstalter gesichert", sagt Kopf. Darüber hinaus werde in der Sitzung des Verfassungsausschusses auch beschlossen, dass Privatsender so wie der ORF auch mehrere Programme haben können, "im Sinne der Öffnung unseres Fernsehmarktes ist das ein wichtiger Schritt."
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