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Ein Tank mit radioaktivem Wasser bei der Atomanlage Fukushima. Die Erdbebengefahr in dem Gebiet ist weiterhin groß.

Foto: AP/Tokyo Electric Power Co.

München (APA/AFP) - Das Erdbebenrisiko im Gebiet um das verunglückte japanische Atomkraftwerk Fukushima ist laut einer Studie gestiegen. Das Erdbeben vom 11. März vergangenen Jahres, in dessen Folge die Atomanlage beschädigt wurde, habe eine seismische Bruchlinie in der Nähe der Anlage reaktiviert, heißt es in der am Dienstag von der in München ansässigen European Geosciences Union veröffentlichten Studie.

Dies könne zu schweren Erdstößen führen. Daher sollten die japanischen Behörden die Sicherheitsvorkehrungen um die Atomanlage stärken, mahnten die Wissenschafter.

Beben der Stärke 6,0

Erst am Dienstag hat ein schweres Erdbeben den Osten Japans erschüttert. Wie die US-Erdbebenwarte mitteilte, lag das Epizentrum des Bebens mit der Stärke 6,0 gut 160 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Tokio. Die japanische Wetter-Behörde ordnete das Epizentrum ebenfalls vor der Küste ein, südlich des nach einem Erdbeben im vergangenen Jahr schwer beschädigten Atomkraftwerks Fukushima. Kraftwerksbetreiber Tepco teilte mit, die Anlage sei bei dem erneuten Beben nicht beschädigt worden und die Lage sei stabil.

Ein leichter Anstieg des Meeresspiegels wurde wegen des Bebens vorhergesagt, eine Tsunamiwarnung wurde jedoch nicht ausgesprochen. Nach Angaben von Journalisten gerieten in Tokio Häuser für rund eine Minute ins Schwanken. Panik brach demnach nicht aus.

24.100 Erdstöße in 7,5 Monaten

Seit dem schweren Beben vor knapp einem Jahr nahm der Studie zufolge die seismische Aktivität in der Region stark zu: Zwischen dem 11. März und dem 27. Oktober wurden mehr als 24.100 Erdstöße mit einer Stärke von mindestens 1,5 gemessen, 23 von ihnen erreichten Werte von 5,0 und mehr. Zum Vergleich: Zwischen Juni 2002 und März 2011 wurden in der Region rund 1200 Erdbeben registriert.

Durch ein verheerendes Erdbeben und einen anschließenden Tsunami war die Atomanlage in Fukushima am 11. März vergangenen Jahres schwer beschädigt worden. In den Wochen und Monaten nach der Katastrophe gelangte Radioaktivität in die Umwelt. Zehntausende Menschen mussten die verstrahlten Gebiete rund um das Kraftwerk verlassen. (APA)