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Timoschenko-Aktionismus im Kiewer Parlament als Störaktion gegen eine Rede Präsident Janukowitschs.

Foto: Reuters/Svetlitsky

Kiew - Zur Untersuchung der inhaftierten angeblich erkrankten ukrainischen Ex-Regierungschefin Julia Timoschenko (51) sind zwei Ärzte aus der Berliner Charité in Kiew eingetroffen. Das bestätigte am Montag die Generalstaatsanwaltschaft der früheren Sowjetrepublik. Der Neurologe und der Rückenspezialist wollen an diesem Dienstag zu Timoschenkos Gefängnis in Charkow rund 450 Kilometer östlich der Hauptstadt reisen und mit der Behandlung beginnen. Sie werden von Spezialisten aus Kanada begleitet. Timoschenko misstraut einheimischen Ärzten. Die Führerin der pro-westlichen sogenannten "Orangen Revolution" von 2004 hatte ein Angebot der deutschen und der kanadischen Botschaft angenommen.

Timoschenko leidet nach Angaben ihres Anwalts Sergej Wlassenko an starken Rückenschmerzen. Aus Kanada sind unter anderem ein Kardiologe, ein Gynäkologe und ein auf Vergiftungen spezialisierter Therapeut angereist. Zudem begleiten Mitarbeiter des ukrainischen Gesundheitsministeriums die Professoren nach Charkow.

Timoschenko war im Oktober in einem Korruptionsprozess zu sieben Jahren Haft verurteilt worden. Die Gegnerin von Präsident Viktor Janukowitsch soll beim Abschluss von Gaslieferverträgen mit Russland ihrem Land hohen Schaden zugefügt haben. Ihr droht wegen angeblicher Steuerhinterziehung eine zweite Haftstrafe. (APA)