Klagenfurt - Eine Urlauberin aus Ungarn ist am Freitagabend in Kärnten beim Versuch, sich von einem abgestellten Sessellift zu retten, zwölf Meter abgestürzt. Die Frau wurde dabei schwer verletzt. Sie hatte nach Betriebsschluss noch den Lift bestiegen.

Die Frau ist mit ihrem Mann am Mölltaler Gletscher (Bezirk Spittal/Drau) auf Skiurlaub. Die beiden haben ein Zimmer nahe der Bergstation, um zur Unterkunft zu gelangen, muss man mit dem Lift hinauffahren. Am Freitag wurde wie jeden Tag beim Schwarzkopflift die Personenbeförderung um 16.00 Uhr eingestellt, der Zustieg laut Polizei mit Absperrgittern gesichert. Der Liftwart stieg anschließend in den Lift ein, um bergwärts zu fahren. Wenig später kam die Urlauberin zum Lifteinstieg, ignorierte Absperrgitter und Warntafel und stieg in einen Liftsessel. Als der Liftwart an der Bergstation angekommen war, wurde der Liftbetrieb eingestellt und die Urlauberin hing mitten auf der Strecke fest.

Da die Urlauberin keine Chance auf Rettung sah, warf sie ihre Skier ab und versuchte, sich über das Tragseil talwärts zu hanteln. Ein Absprung schien ihr zu gefährlich, da an dieser Stelle der Boden aper war. Die Ungarin kam etwa 70 Meter weit, überwand dabei zwei Sessel am Liftseil, verlor dann aber den Halt und stürzte ab. Sie durchschlug eine an dieser Stelle montierte Seilbrücke und kam in einer Geländemulde zu liegen.

Da die Frau bis 18.00 Uhr nicht auf der Hütte eingetroffen war, schlug der Hüttenwirt Alarm, eine Suchaktion wurde gestartet. Rund eine Stunde später wurde die Schwerverletzte gefunden, sie war ansprechbar und wurde nach Versorgung durch einen Notarzt von der Rettung ins Krankenhaus nach Spittal gebracht. (APA)